Vier V beim Maissilieren beachten
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Der richtige Erntezeitpunkt ist die Basis für die Silomaisqualität. Ziel ist zum einen, dass das Korn ausgereift ist, also die Stärkeeinlagerung abgeschlossen ist. Zum anderen sollte die Restpflanze noch nicht zu stark abgereift sein, damit sich das Material noch gleichmäßig zerkleinern und im Silo verdichten lässt. Der Trockenmasse(TM)-Gehalt der Gesamtpflanze ist dabei eine Orientierungshilfe zur Abschätzung des Reifestadiums. Bei Silomais liegt das Optimum bei 30 bis 38 Prozent TM je nach Kornanteil und Abreife der Restpflanze. Das Korn sollte über einen TM-Gehalt von 55 bis 60 Prozent TM und die Restpflanze von 23 bis 25 Prozent TM verfügen.
Probleme mit Nacherwärmung angehen
Mais verfügt über genügend Zucker und Stärke als Futter für die Mikroorganismen, um eine gute Silierung sicherzustellen. Probleme treten bei Silomais meist am geöffneten Silo in Form von Nacherwärmung und Schimmelbildung am Siloanschnitt auf. Verantwortlich hierfür sind Hefen und Schimmelpilze, die sich bei Zutritt von Sauerstoff in energiereichen Silagen schnell vermehren und dabei Nährstoffe abbauen. Die Folgen sind enorme Qualitäts- und Masseverluste in der Silage. Um diese Probleme zu umgehen und Verluste zu vermeiden, helfen die „vier V“ bei der Planung der richtigen Silobefüllung.
- Vorschub
- Verteilen
- Verdichten
- Verweilen
Näheres dazu in BWagrar Heft 35/2021.
Siliermittel können eine Hilfe sein
Um Probleme mit Nacherwärmung und Schimmel zu reduzieren, die enorme Qualitäts- und Masseverluste verursachen, können Siliermittel ein Hilfsmittel sein, sie sind jedoch keine Wundermittel. In erster Linie sollten die die „vier V“ im Ernte- und Silomanagement optimiert werden. Zur Verbesserung der Stabilität von geöffneten Maissilagen wird der Einsatz von DLG-geprüften Siliermitteln der Wirkungsrichtung 2 (“Verbesserung der aeroben Stabilität”) empfohlen. Einen Auszug aus der Liste DLG anerkannter Siliermittel der Wirkungsrichtung 2 (Stand April 20219 finden sie im angehängten Dokument.
Präparate auf Basis von essigsäurebildenden Milchsäurebakterien (heterofermentative MSB) können bis zu einem TM-Gehalt von 45 Prozent eingesetzt werden. Bei sehr trockenem Siliergut oder geschädigten Maispflanzen, etwa durch Hagel, sollten chemische Säuren beziehungsweise deren Salze, die keine korrosive Wirkung haben, eingesetzt werden. Beim Einsatz von Siliermitteln ist auf die ausreichende Dosierung (Herstellerangaben beachten) und gleichmäßige Verteilung im Siliergut zu achten. Nur dann wirken Siliermittel auch richtig. Da die Probleme mit der Nacherwärmung insbesondere in der oberen Hälfte des Silos auftreten (unzureichende Verdichtung), kann zur Minderung der Kosten der Einsatz des Siliermittels auch auf die obere Hälfte beschränkt werden. Bei kontinuierlicher Befüllung ist dies gut umsetzbar.
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