Sicherheit beim Silobau
Mit gut geplanten Fahrsiloanlagen kann bestes Grobfutter erzeugt und später im Stall verfüttert werden. Wichtiger als die Silagequalität ist die eigene Sicherheit und Gesundheit aller Mitarbeiter beim Befüllen oder der Entnahme des Futters. Bei guter und vorausschauender Planung lassen sich beide Ziele miteinander verwirklichen (siehe Beitrag von Dr. Hansjörg Nußbaum, LAZBW Aulendorf in BWagrar Heft 2/2024 Seiten 23 bis 25).
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Beim Befüllen von Fahrsilos und der Entnahme von Silage lauern verschiedene Gefahren für Menschen. Die für landwirtschaftliche Betriebe zuständige Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG) bietet mit den Vorschriften für Sicherheit und Gesundheitsschutz (VSG) wertvolle Hinweise für den sicheren Betrieb von Fahrsiloanlagen an. Die wichtigsten Paragrafen der VSG 2.2 betreffen Vorgaben zum Schutz gegen Absturz (Paragraf 5) und zum Befüllen und der späteren Entnahme von einsiliertem Futter (Paragraf 6) (siehe BWagrar Heft 2/2024 Seite 25).
Verhaltensregeln in Musterbetriebsanweisung
Darüber hinaus gibt es eine Musterbetriebsanweisung für Fahrsilos (siehe unten angehängte pdf-Datei), die Gefahren für Menschen in Silos sowie Schutzmaßnahmen und Verhaltensregeln prägnant zusammenfasst und die aus eigenem Interesse zwingend einzuhalten sind. Personen, die beim Betrieb von Siloanlagen beteiligt sind, müssen regelmäßig entsprechend geschult und unterwiesen werden.
Im Fachbeitrag geht Dr. Nußbaum unter anderem darauf ein, inwiefern die Silodimensionierung für einen sicheren Betrieb im Fahrsilo beitragen kann. Danach sollten Fahrsilos eine Mindestlänge von 45 bis 50 Metern nicht unterschreiten sowie eine gute Zufahrtsrampe und ausreichend Rangierflächen vor dem Silo aufweisen. Denn lange Silos bedeuten dünne Schichten beim Befüllen, was sich auf die Verdichtung des Ernteguts, aber auch auf die Standsicherheit aller Fahrzeuge im Silo positiv auswirkt. Neue Fahrsilos sollten zudem besser breiter als höher angelegt werden, auch wenn dadurch die Grundfläche größer wird und damit die Kosten steigem. Breite und niedrige Silos (unter 2,0 bis 2,5 Meter) lassen sich variabler befüllen als schmale und hohe Silos, weil die mögliche Überwölbung breiter ausfallen kann.
Rückwärtsfahrten bergen Gefahren
Silos mit der Möglichkeit zur Durchfart (idealerweise mit Auffahrrampe) haben den Vorteil, dass nicht rückwärts im Silo rangiert werden muss, was stets eine Gefahrenquelle bedeutet. Außerdem entstehen keine unübersichtlichen Futterhaufen.
Zum sicheren Betrieb von Sickersaftbehältern müssen die Entnahmestellen analog der Öffnung von Güllebehältern abgesichert werden. Über einen teilbaren Gitterrost zum Einführen des Ansaugschlauches kommt dazu in der Regel ein geschlossener Deckel, der beim Öffnen gegen Umkippen abgesichert wird. Eine gute Lösung stellt ein fest verbautes Ansaugrohr mit Anschlussstutzen dar.
Ferner ist es für einen weniger risikobehafteten Betrieb von Fahrsilo wichtig, dass alle beteiligten Personen eine Unterweisung vor der Siliersaison erhalten. Auch dabei ist die Musterbetriebsanleitung (siehe unten angehängte pdf-Datei) hilfreich.
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