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Tierernährung

Zu viel Salz schadet Pferden

Auch wenn Pferde schwitzen, ist es entgegen vieler Empfehlungen nicht ratsam, ihnen zusätzlich zum Salzleckstein Salz zu geben. Im Gegenteil: Salz, das dem Futter extra beigemischt wird, kann den Tieren kurz- und langfristig sogar schaden.
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Rueß
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Insgesamt neun Wochen machten Wissenschaftler der Universitäten Halle-Wittenberg, München, Rostock und des Waltham Centre for Pet Nutrition in England intensive Fütterungsversuche.

Über einen Zeitraum von je drei Wochen erhielten sechs Pferde ihre normale Nahrung aus Heu und Getreide; entweder ohne zusätzliches Salz oder mit einer zusätzlichen Salzbeigabe von 50 beziehungsweise 100 Gramm pro Tag. "Derart hohe Salzgaben entsprechen gängigen Empfehlungen für sportlich genutzte Pferde", erklärt Prof. Dr. Annette Zeyner von der Uni Halle-Wittenberg.

Während des gesamten Zeitraums nahmen die Forscherinnen mehrfach Blut- und Urinproben der Tiere und überprüften verschiedene Laborwerte, zum Beispiel zum Säure-Basen- und Mineralstoffhaushalt sowie zur Nierenfunktion. Diese Werte verglichen die Forscherinnen anschließend miteinander.

Kleine Menge, große Wirkung

Dabei stellte sich heraus, dass die Pferde bereits auf die kleinere Menge an zusätzlichem Salz reagierten. "Bei einer Zugabe von 50 Gramm ließ sich nach kurzer Zeit eine Übersäuerung beobachten. Allerdings war der Stoffwechsel noch in der Lage gegenzusteuern, so dass der pH-Wert im Blut stabil blieb", berichtet Zeyner.

Zuviel Salz begünstigt Kalziumverlust

Bei Pferden, die täglich 100 Gramm zusätzliches Salz erhielten, beobachtete die Gruppe jedoch weitaus stärkere Effekte: Auch bei diesen Tieren stellten die Forscherinnen eine Übersäuerung fest und der pH-Wert in Blut und Urin war deutlich niedriger. Das deutet auf eine Fehlfunktion des Säure-Basen-Haushalts hin. Auch der Mineralstoffhaushalt der Pferde war gestört. So bewirkten bereits 50 Gramm Salz pro Tag einen deutlich erhöhten Kalziumverlust. Auch bei der noch höheren Salzgabe blieb dieser Verlust auf demselben Niveau, obwohl die Pferde immer die gleiche Kalziummenge mit dem Futter aufnahmen. In Situationen, in welchen viel Kalzium im Knochen deponiert werden muss, zum Beispiel bei wachsenden oder sportlich sehr aktiven Pferden, sei dies durchaus kritisch zu sehen, so Zeyner.

Außerdem stellte die Forschergruppe fest, dass ein Teil des zugefütterten Salzes von den Pferden nicht zum Ausgleich von Schweißverlusten genutzt werden konnte, sondern über den Harn verloren ging. "Dieser Anteil wird über die Nieren ausgeschieden, was diese zusätzlich belastet", so die Forscherin weiter.

Die Konsequenz der Studie: "Zwar ist eine ausreichende Salzversorgung für Pferde sehr wichtig. Allerdings wird der Salzverlust durch das Schwitzen bei Pferden häufig überschätzt. Eine Überfütterung mit Salz kann den Pferden langfristig Schaden zufügen", fasst Zeyner zusammen. Ein normaler Salzstein im Stall würde ausreichen, um den Salzbedarf der meisten Pferde zu decken.

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