Fliegen übertragen multiresistente Keime
Antibiotikaresistenzen
Kuhfladen, Schweinemist, Schlachtabfälle – sind für so manche Fliege im wahrsten Sinne ein gefundenes Fressen. Wurden Tiere mit Antibiotika behandelt nehmen Insekten diese über die Ausscheidungen der Nutztiere dann allerdings auf. Da Fliegen ebenfalls Kontakt zu Menschen haben, sind sie so ein „idealer“ Überträger von Erregern.
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Wissenschaftler der Universität Münster haben daher nun gemeinsam mit einem internationalen Team die Bedeutung der Schmutzfliege bei der Verbreitung antibiotikaresistenter Bakterien genauer beleuchtet und stellten fest: „Auf Fliegen sind sämtliche Antibiotikaresistenzen nachzuweisen, vor denen sich Mediziner heute fürchten. Dazu gehört beispielsweise der Methicillin-resistente Staphylococcus aureus – besser bekannt als der gefürchtete „Krankenhauskeim“ MRSA. Außerdem konnten wir nachweisen, dass die antibiotikaresistenten Bakterien von Fliegen, Menschen und Tieren nahezu identisch sind. Deshalb ist es sehr wahrscheinlich, dass Fliegen bei der Verbreitung eine wichtige Rolle spielen“, so Prof. Frieder Schaumburg vom Institut für Medizinische Mikrobiologie der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster.
Vor voreiligen Schlüssen warnt der Mikrobiologe dennoch: „Es braucht noch viel Forschungsarbeit, um zu prüfen, welchen Anteil resistente Erreger von Fliegen tatsächlich bei den Infektionszahlen in Krankenhäusern und Arztpraxen haben. Schon jetzt werden wir uns aber auch mit wirksamer, ökologisch sinnvoller Schädlingsbekämpfung beschäftigen müssen.“
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