Künstliches Prion für BSE-Forschung
Wissenschaftlern der Hochschulen in Zürich und München ist es gelungen, ein möglicherweise mit der Entstehung von Boviner Spongioformer Enzephalopathie (BSE) und der Creutzfeldt-Jacob-Krankheit zusammenhängendes Prion künstlich herzustellen. Wie die Züricher Hochschule jetzt mitteilt, zeigten den Forschern erste Tests, dass sie das richtige Moleküle geschaffen hätten. Die deutschen und Schweizer Wissenschaftler stützen sich auf die Forschungserkenntnisse, die einen aus Zucker- und Fettresten bestehenden Teil der Prionen, die Glycosylphosphatidylinositole (GPI), für die pathologischen Veränderungen im Gehirn verantwortlich machen.
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GPI verankerten Prionen in der Zelloberfläche, erläuterte die Hochschule. Dieser Teil löse möglicherweise die Veränderung der einfach gebauten Proteine aus, bringe auch andere Eiweiße dazu, sich zu falten und so das Gehirn zu schädigen. Einfache Prionen ohne Verankerung machten nicht krank. Es sei für die Prionenforschung deshalb zentral Prionen mit einem GPI-Anker analysieren zu können. Bisher sei es nicht möglich gewesen, die verankerten Prione vollständig zu isolieren. Dem Züricher Team um Professor Peter Seeberger und der Münchner Gruppe um Professor Christian Becker sei es gelungen, den Molekülkomplex im Labor künstlich nachzubauen. Mit Hilfe des künstlichen Molekülkomplexes könnten Prionenforscher die Rolle des GPI-Ankers genauer...

