In den Agrarhandel kommt Bewegung
Der Vorstandsvorsitzende der BayWa AG, Klaus Josef Lutz , rechnet nach der Übernahme der Hauptgenossenschaft Nord (HaGe) durch die Dänische Landwirtschafts-Gesellschaft mit einem „massiven Verdrängungswettbewerb“, der durch die Bündelung des Betriebsmittelgeschäfts der HaGe und der ehemaligen Biesterfeld Scheibler Linssen (BSL) noch verschärft werde. Nachdem die Kieler aus dem Raiffeisenverbund ausgeschert seien, werde sich die BayWa als finanzkräftiger Partner anbieten, sollten Landhändler im Einzugsbereich der HaGe durch die Turbulenzen in finanzielle Schieflage geraten. „Wir wollen im Norden Flagge zeigen und dieses Terrain keinem europäischen Wettbewerber überlassen“, kündigte Lutz in Berlin bei der Handelsblatt-Konferenz an.
Dr. Clemens Große Frie, Vorstandschef der Agravis Raiffeisen AG mit Firmensitz in Hannover und Münster sieht, den genossenschaftlich organisierten Agrarhandel durch das zu beobachtende Unterlaufen des Regionalprinzips vor neuen Herausforderungen. Zunehmend würden bisherige Handelshierarchien von der Industrie in Frage gestellt, sagte der Chef der Agravis, die ihre Handelsaktivitäten seit neuestem selbst auf Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern ausgedehnt hat.
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