Milchindustrie-Verband befürchtet Rohstoffverknappung durch Biogas-Boom
Mit wachsender Sorge sieht der Milchindustrie-Verband (MIV) den staatlich gestützten Boom der alternativen Energien, insbesondere den zuletzt starken Anstieg an Biogasanlagen. Biogas konkurriere mit der Milchproduktion um den Hektar Silomais, erklärte der MIV-Vorsitzende und Hauptgeschäftsführer Eberhard Hetzner vergangener Woche vor Journalisten in Köln.
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Erste Auswirkungen der wachsenden Bioenergieerzeugung seien in Bayern bereits spürbar, so Hetzner, wo insgesamt etwa 3000 Biogasanlagen stünden. Dort werde Milch knapp. Die Pachtpreise hätten sich deutlich erhöht. Auf die Molkereien im Freistaat habe dies zwar zurzeit noch keinen direkten Einfluss, da aus Bayern traditionell Überschussmilch nach Italien geliefert worden sei. Langfristig ist nach Einschätzung des MIV-Vorsitzenden aber zu befürchten, dass der Rohstoff für die Molkereien insgesamt knapp wird. Die Bioenergiebranche habe den Vorteil des positiven Images. Bioenergieanlagen seien umweltfreundlich, ihre Stützung politisch leichter durchsetzbar und konform mit den Regeln der WTO, sagte der MIV-Vorsitzende. Dagegen müsse sich die...