Milchverarbeiter unter Beobachtung
Die Milchverarbeiter in Deutschland sehen sich in ihren Geschäftspraktiken weiterhin von den Wettbewerbshütern beäugt, selbst wenn sie sich dabei nichts zuschulden kommen lassen. Das ist bei der Tagung „Tatort Markt“ der Marketinggesellschaft der niedersächsischen Land- und Ernährungswirtschaft deutlich geworden, die sich in diesem Jahr auf der Grünen Woche schwerpunktmäßig mit Wettbewerbsfragen beschäftigte.
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Bei der Veranstaltung setzte sich Eva Maria Schulze vom Bundeskartellamt kritisch mit der Vertragsgestaltung zwischen Molkereien und Lieferanten auseinander. Es bestehe eine Tendenz zu längeren Verträgen bis hin zu einer Laufzeit von sechs Jahren und damit über das Ende der bisherigen Quotenregelung hinweg. Dies stärke die Verhandlungsposition der Molkereien, auch wenn dieser Aspekt kartellrechtlich nicht bedenklich sei. Das Risiko der Molkereien sieht Schulze vor diesem Hintergrund aber bei „gleich null“. Einen Anreiz, mit letzter Konsequenz zu verhandeln, „können wir nicht feststellen“. Das gilt Schulze zufolge für Genossenschafts- wie für die Privatmolkereien. Kritisch sieht die Referentin des Kartellamtes die gängige Praxis der...