Rapskuchen verfüttern
In der Diskussion um die Zukunft der Biokraftstoffproduktion durch die deutschen Landwirte gibt es einen Aspekt, der bisher kaum beachtet wird: Der Markt für das Nebenprodukt Rapskuchen aus dezentraler Ölgewinnung ist trotz einer stark expandierenden Produktion von mittlerweile ca. 330.000 Tonnen jährlich kaum erschlossen. Bei der Pressung von einem Kilo Rapssaat fallen ca. ein Drittel reines Rapsöl und zwei Drittel Rapskuchen an. Zur Frage, ob der regional erzeugte Rapskuchen eine brauchbare Alternative zu Sojaschrot ist, nimmt Anita Walter Stellung, Fachreferentin für nachwachsende Rohstoffe beim Bundesverband der Maschinenringe (BMR).
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Welche Verwertungsmöglichkeiten gibt es für den Rapskuchen? Rapskuchen eignet sich in erster Linie als eiweißreiches Futtermittel in der Tierernährung. Traditionell wird ein Großteil des Rapskuchens aus dezentralen Ölmühlen regional vermarktet, aber auch in der Futtermittelindustrie findet Rapskuchen mehr und mehr Verwendung. Daneben eignet sich der energetisch hochwertige Rapskuchen auch für unterschiedliche Arten der Energiegewinnung. Die Ausbeute bei einer Verwertung in Biogasanlagen ist enorm. Aufgrund der politischen Rahmenbedingungen ist diese Verwendungsmöglichkeit jedoch stark gebremst. Bei Vergärung von Rapskuchen in Nawaro-Biogasanlagen müssen die Landwirte den Verlust des erhöhten Einspeisetarifs in Höhe von 6 Cent/kWh in Kauf...