Mit künstlichem Fleisch gegen Versorgungsengpass
Weltweit essen Menschen pro Jahr 240 Milliarden Kilogramm Fleisch. Allein in Europa beläuft sich der Durchschnittskonsum auf 80 Kilogramm pro Kopf und Jahr. In den kommenden zehn Jahren rechnen Experten mit einer Verdoppelung des Fleischkonsums. Um den wachsenden Bedarf zu decken, arbeitet der Niederländer Henk Haagsman von der Universität Utrecht an einer Methode, um aus Stammzellen künstliches Fleisch produzieren zu können. Das berichtet die Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands (ISN).
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Stammzellen hätten im Gegensatz zu Körperzellen den Vorteil, dass man sie unendlich reproduzieren kann, ohne Erbinformation zu verlieren, begründet der Tiermediziner sein Vorgehen. Mit diesen Zellen wäre es möglich, alle Bestandteile von Fleisch nachwachsen zu lassen. Da sich Stammzellen innerhalb von zehn bis 15 Stunden hundertfach verdoppeln liessen, könnte man schnell große und immer grössere Mengen Fleisch produzieren. Für seine auf Nachhaltigkeit basierende Forschung schoss die niederländische Regierung Haagsman 2005 knapp fünf Millionen Euro zu. Allerdings rechnet Haagsman damit, dass es noch zwanzig Jahre dauern könnte, bis das erste Stammzellen-Steak auf den Teller kommt. Probleme bei der Forschung bereiten momentan vor allem die...