Energiesparpotenziale aufspüren
Bei einem bundesweiten Wettbewerb zum Thema „Energieeinsparungsmöglichkeiten im landwirtschaftlichen Betrieb“, der von den Maschinenringen Deutschland durchgeführt wurde, gewann die Abschlussklasse 2009/2010 der Landwirtschaftlichen Fachschule Donaueschingen den ersten Preis. Fachlehrer Armin Bücheler stellte auf dem Landwirtschaftlichen Hauptfest einige Ergebnisse vor.
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Auf das Programm zur Analyse des Energieverbrauchs ist Armin Bücheler auf einer Ausstellung in Frankreich aufmerksam geworden. Zusammen mit Jürgen Recknagel vom Landwirtschaftlichen Technologiezentrum, Außenstelle Müllheim, übersetzte er das Programm „Planete“ und passte es an deutsche Verhältnisse an. In Frankreich wurden bisher schon über 1000 Betriebe erfasst und dieser umfassenden energetischen Analyse unterzogen.
Die Ziele dieser gründlichen Betriebsanalyse sind die Reduzierung des Energieverbrauchs und die Erhöhung der Effizienz der eingesetzten Energie. Dazu werden Energiezufuhr und -abfuhr einander gegenübergestellt, jeweils umgerechnet in Dieseläquivalente (EQZ). Ein Dieseläquivalent entspricht 34,8 MJ. Verglichen werden die direkte Zufuhr von Energie, zum Beispiel Diesel, Strom, Gas und Heizöl. Die indirekte Zufuhr geschieht etwa über den Zukauf von Futtermitteln, Dünger oder Saatgut, über die Aufzucht von Jungtieren oder den Kauf und Unterhalt von Maschinen und Gebäuden. Die Energieausfuhr erfolgt über den Verkauf der tierischen und pflanzlichen Erzeugnisse.
Ganz wichtig, betont Armin Bücheler, ist die absolut exakte Erfassung der Daten. Die Schüler untersuchten insgesamt 55 Betriebe aus der Region. Die Betriebe werden in Gruppen eingeteilt, weil nur bei ähnlich strukturierten Betrieben ein sinnvoller Vergleich möglich ist. Die größte Gruppe stellten die Betriebe, die Milchvieh halten und Grünland und Ackerbau betreiben.
Ergebnis der Analysen: Im landwirtschaftlichen Betrieb gibt es viele Möglichkeiten zum Energie sparen. So kann zum Beispiel der Dieselverbrauch gesenkt werden durch angepasste Motordrehzahl, Verringerung von Ballast, bessere Dieselqualität, Reifendruck und Wartung und Einstellung des Motors. In der Milchviehhaltung kann Wärmerückgewinnung oder Vorkühlung mit Wasser den Energieverbrauch senken. Denkbar wären auch kürzere Reinigungszeiten der Melkanlage oder weniger Schieberlaufzeiten, aber hierbei, warnt Bücheler, dürfen keine produktionstechnischen Nachteile entstehen.
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