Katastrophale Spätfrost-Schäden
Durch den massiven Kälteeinbruch Anfang Mai wurde der Wein- und Obstbau in den nordöstlichen Landesteilen hart getroffen, vor allem im Taubertal, in der Region Kocher-Jagst und im Unterland.
Zusammen mit den Präsidenten der Weinbauverbände von Baden und Württemberg, Kilian Schneider und Hermann Hohl, und dem Präsidenten des Landesverbandes Erwerbsobstbau (LVEO), Franz Josef Müller, verschaffte sich der neue Minister für den Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Alexander Bonde (Die Grünen) bereits einen Tag nach seinem Amtsantritt einen ersten Überblick über das Ausmaß der Schäden.
Von seinem schwersten Rückschlag seit der Übernahme des Weinguts in Beckstein im Jahr 1994 sprach Hubert Benz (50). Von seinen 70 Hektar Reben, die er zusammen mit seiner Familie und vier Vollzeitarbeitskräften bewirtschaftet, konnte er durch Frostberegnung nur zehn Prozent vor den Auswirkungen der Spätfröste schützen.
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Soforthilfsmaßnahmen und Überbrückungshilfen notwendig „Jeden Tag dramatischer“ stellt sich für Weinbaupräsident Hohl die Lage dar, die er als eine der „schlimmsten Katastrophen der Weinwirtschaft“ bezeichnete. Die Schadensfläche in Württemberg schätzt er auf 3000 Hektar, wovon 1500 Hektar Totalausfall sind. Kilian Schneider geht in Baden von 650 bis 700 „sehr stark betroffenen Hektar“ aus, vorwiegend im Taubertal. Den erlittenen Schaden allein im Weinbau taxiert Hohl auf rund 30 Millionen Euro, den gesamtwirtschaftlichen Schaden mit den nachgeordneten Bereichen auf 120 Millionen Euro. „Vor allem stark vom Frost betroffene Selbstvermarkter trifft es am Lebensnerv.“ Aber auch junge...