Stroh als Notfutter
Immer dann, wenn wenig Raufutter geerntet worden ist, stoßen Rindviehbetriebe bei der Suche nach Strukturfutter unwillkürlich auf Stroh, so meldet die Landwirtschaftskammer in Niedersachsen. Vorteilhaft sind die relativ günstige Beschaffung (eigene Ernte, Zukauf vom Handel aus Ackerregionen) und die Möglichkeit der Außenlagerung. Demgegenüber stehen Nachteile wie der geringe Futterwert (schlechte Verdaulichkeit (viel Lignin), hoher Rohfasergehalt) und die hohen Nährstoffkosten.
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Die Stroharten unterscheiden sich nur wenig im Nährstoffgehalt, wohl aber in der Futteraufnahme. So wird das etwas weichere Stroh von Hafer und Gerste besser als Roggen- und Weizenstroh gefressen. Durch Häckseln und Einsatz von Melasse wird allgemein ein etwas höherer Verzehr erreicht. In futterknappen Zeiten sollte Stroh zunächst an ältere Jungrinder (ab 2. Lebensjahr) und Trockensteher verfüttert werden. Mengen von 4 bis 6 kg/Tag stellen hier die Obergrenze dar. Bei der Fütterung von hochlaktierenden Milchkühen sollten keine Kompromisse eingegangen werden. Hier dient Stroh lediglich als Strukturausgleich. Nennenswerte Mengen von etwa 3 bis 4 kg sollten nur bei Kühen mit niedrigen Milchleistungen eingesetzt werden. Denn 4 kg Stroh...