Energiewende mit den Bauern

Wir brauchen eine mutige Energiewende, das funktioniert nur mit und nicht gegen die Landwirte. Der Netzausbau darf nicht einseitig auf dem Rücken der landwirtschaftlichen Produktion ausgetragen werden“, betont der Vorsitzende des Arbeitskreises Ländlicher Raum und Verbraucherschutz der CDU-Landtagsfraktion, Paul Locherer MdL, der die Pläne von Bundesumweltminister für eine Kompensationsverordnung zum Netzausbau begrüßt. 
Nach Schätzungen werden rund 400.000 Hektar an Ausgleichsflächen für den notwendigen Netzausbau in Deutschland benötigt. Im Vergleich zur landwirtschaftlich genutzten Fläche Baden-Württembergs wäre das die Hälfte der Ackerbaufläche. „Wenn die Energiewende allein auf Kosten der Landwirte geht, geht uns viel zu viel Potenzial und damit Wettbewerbsfähigkeit verloren. Hier müssen wir andere Wege gehen, denn wir verfolgen gemeinsam das Ziel, den Flächenverbrauch einzudämmen“, so MdL Paul Locherer. 
Neben den von Bundesumweltminister Altmaier angedachten Entschädigungszahlungen sollten vor allem landwirtschaftliche Bewirtschaftungs- und Pflegemaßnahmen als Kompensation für Eingriffe verstärkt berücksichtigt werden. „Hier sollten wir gezielte Anreize setzen, damit das Schützen durch nützen stärker zum Tragen kommt. Die Bäuerinnen und Bauern werden so zu aktiven Partnern der Energiewende“, erklärt MdL Paul Locherer. Die Entsiegelung von Flächen und eine Konzentration auf die innerörtliche Entwicklung müssten ebenso stärker in den Fokus genommen werden. 
Mit Blick auf die Vorschläge von Agrarkommissar Ciolos, der 7 Prozent der landwirtschaftlichen Fläche eines jeden Betriebs aus der Produktion nehmen will, und die Ziele der Energiewende, sieht MdL Paul Locherer großen Druck auf die Bäuerinnen und Bauern im Land zukommen. „Wer immer nur nimmt und nichts gibt, der wird bald feststellen, dass nichts mehr zu holen ist. Das muss allen klar sein“, so Locherer.