Wohin bloß mit der Gülle?
Intensivgrünland setzt Stickstoff aus Gülle gut um. Daher konnten Landwirte statt der in der Düngeverordnung erlaubten 170 kg Stickstoff pro Hektar auf Antrag 230 kg ausbringen. Bislang – denn die Derogation ist zum Jahreswechsel ausgelaufen. Die Betriebe suchen nun nach Lösungen für ihren Gülleüberschuss.
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Franz Keller (Name und Betrieb frei erfunden) ist stinksauer. Sein Ärger richtet sich gegen den Bund und die EU-Kommission. Weil die Bundesregierung es versäumt hat, rechtzeitig den Entwurf einer neuen Düngevorordnung in Brüssel vorzulegen, hat die Kommission den Spieß umgedreht und die Derogation am Jahresende nicht mehr verlängert. Nun sitzt er quasi auf einem Gülleüberschuss von rund 580 m³ für seinen Betrieb im Raum Ravensburg mit 80 Kühen plus Nachzucht und rund 50 ha Fläche, davon knapp 30 ha Grünland. Gülle, deren Stickstoff er eigentlich ideal auf seinem Grünland verwerten könnte. Bei vier, oft fünf Schnitten pro Jahr hat der Aufwuchs die über die Derogation erlaubte zusätzliche N-Menge von 60 kg pro Hektar auf Wirtschaftsdüngern...