Bauernkundgebung auf der Südwest Messe
Wirtschaften trotz aller Widersprüche
Vor wenigen Jahren hatten es Landwirte einfach: Der einzige Anspruch der Gesellschaft an die Nahrungsmittelerzeuger bestand darin, satt zu werden. Damals fieberten die Menschen mit, wenn Unwetterkatastrophen oder Trockenperioden das Land heimgesucht hatten. Schließlich ging es um die Ernte. Und damit um die Nahrungsgrundlage für ein ganzes Volk. Heute, wo alles im Überfluss vorhanden ist, sei die Erwartung der Bevölkerung eine andere, erklärte Dr. Clemens Dirscherl, Geschäftsführer im evangelischen Bauernwerk und Beauftragter für agrarsoziale Fragen der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), auf der Bauernkundgebung in Villingen-Schwenningen.
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Nachhaltige, gesunde, regionale Lebensmittel zu günstigen Preisen, ist der Wunsch der Gesellschaft, erklärte Dirscherl und sagte: Immer wenn der Mensch etwas im Überfluss hat, steigen die Erwartungen“. Dabei gehe es nicht um den Preis oder die Qualität. Diesen Bedürfnissen ist der Landwirt längst nachgekommen: Mit dem technischen Fortschritt stieg die Produktivität. Sogar die evangelische Kirche forderte in einer Schrift aus dem Jahr 1965: „Die Landwirtschaft muss sich dem industriellen Prozess anpassen“. Die Folge waren günstige Preise für alle. Auch der Qualitätsforderung hat sich der Landwirt gestellt, führte Markenprogramme und Qualitätssiegel ein, erklärte Dirscherl im Festzelt am Sonntagmorgen. In einem modernisierten Leben...
