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DBV legt Situationsbericht Boden vor

Rukwied: Dringender Handlungsbedarf beim Flächenschutz

Anlässlich des Internationalen Jahres des Bodens 2015 hat der Deutsche Bauernverband (DBV) seinen 'Situationsbericht Boden' vorgelegt. DBV-Präsident Joachim Rukwied sieht dringenden Handlungsbedarf beim Flächenschutz.
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Präsident Joachim Rukwied
Präsident Joachim RukwiedBorlinghaus
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 „Landwirtschaftlich genutzte Böden sind in Deutschland heute fruchtbarer als noch vor einigen Jahrzehnten. Unsere auf Nachhaltigkeit ausgerichtete Landwirtschaft sorgt für eine hohe Ertragskraft und Produktivität der Böden.“ Dies betonte der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Joachim Rukwied, anlässlich der Veröffentlichung des Situationsberichtes Boden.

Fruchtbarer Böden bedeutend als Lebensgrundlage für die Menschen

DBV-Situationsbericht Boden 2015 © BWagrar

 

 

Den Bericht mit dem Titel „Moderne Landwirtschaft – Gesunde Böden“ legt der DBV zum Auftakt des Internationalen Jahres des Bodens vor. Die Vereinten Nationen haben 2015 zum Jahr des Bodens erklärt, um die Bedeutung fruchtbarer Böden als Lebensgrundlage für die Menschen und als wichtigste Produktionsgrundlage für die Landwirtschaft hervorzuheben.

Bodenschutz und Bodenqualität existenzielle Anliegen des Berufsstandes

„Für uns Landwirte sind Bodenschutz und Bodenqualität existenzielle Anliegen. Deshalb setzen wir nachhaltige Bewirtschaftungsmethoden und Bearbeitungstechniken ein, um den Humusgehalt abzusichern und um Bodenverdichtungen als auch Erosion zu vermeiden. Eine pflanzen- und standortgerechte Düngung hat die Produktivität und die nachhaltige Nutzbarkeit unserer Böden in den vergangenen Jahrzehnten verbessert", stellt Rukwied fest.

Verbesserte Bodenqualität trägt zum Ertragsfortschritt bei

Die Ertragsfortschritte der zurückliegenden Jahre seien bei gleichzeitiger Effizienzverbesserung im Düngemittel- und Pflanzenschutzeinsatz erzielt worden. „Das geht nur mit gesunden Böden in gutem Zustand“, so der DBV-Präsident. Noch in den 1950iger Jahren seien knapp 3 Tonnen Weizen von einem Hektar in Deutschland geerntet worden. Heute würden fast dreimal soviel geerntet. Neben leistungsfähigeren Sorten und optimierter Bestandsführung sei die verbesserte Bodenqualität die Ursache für diese Ertrags- und Qualitätsfortschritte.

In Deutschland Reduktion des Flächenverbrauchs durch Versiegelung größte Herausforderung für den Bodenschutz

Während in vielen anderen Regionen der Welt die Fruchtbarkeit der Böden unter anderem durch Überweidung, Erosion, Wüstenbildung oder Versalzung gefährdet sei, liege in Deutschland hingegen die größte Herausforderung für den Bodenschutz bei der Reduktion des „Flächenfraßes“, also des Flächenverbrauchs durch Versiegelung, Überbauung und infrastrukturelle Maßnahmen.

Täglich werden bundesweit 73 Hektar Boden der landwirtschaftlichen Nutzung entzogen

Täglich würden immer noch bundesweit 73 Hektar wertvollen Bodens der landwirtschaftlichen Nutzung entzogen. Jährlich geht dadurch eine Fläche verloren, auf der der Brot-Jahresverbrauch von über 3 Millionen Menschen erzeugt werden könnte.

Rukwied fordert gesetzliches Erhaltungsgebot für landwirtschaftliche Flächen

„Bund und Länder sind gefordert, endlich Ernst zu machen mit dem Schutz landwirtschaftlicher Flächen. Um die Versorgung mit Lebens- und Futtermitteln in Deutschland und Europa sicherzustellen und die Abhängigkeit von Importen zu reduzieren, gilt es in erster Linie, unsere eigenen Produktionsflächen vor der Inanspruchnahme für andere Zwecke zu schützen und produktiv zu nutzen. Wir brauchen ein gesetzliches Erhaltungsgebot für landwirtschaftliche Flächen", fordert Rukwied.

Bauernverband: Bodenschutz über bestehende nationale Gesetze und Eigenverantwortung der Bauern sicherstellen

In Deutschland und Europa gebe es eine Vielzahl von Bodenschutz-Regelungen, unter anderem im Dünge-, Wasser-, Abfall- und Baurecht sowie bei der Luftreinhaltung. „Eine europäische Bodenrahmenrichtlinie ist keine Lösung“, so der Bauernpräsident. „Bürokratische europäische Schutzpläne und Auflagen können der Vielzahl der Bodentypen und der unterschiedlichen Herausforderungen in keiner Weise gerecht werden. Bodenschutz ist zielführender über bestehende nationale Gesetze und die Eigenverantwortung der Bauern sicherzustellen“, betont Rukwied.

Im 'Situationsbericht Boden' des DBV werden

  • Daten und Fakten über Böden in Deutschland,
  • deren Zustand und
  • praktische Maßnahmen der Landwirte zum Bodenschutz dargestellt sowie
  • auf die internationale Verantwortung der landwirtschaftlichen Nutzung in Deutschland hingewiesen.

Der 2015 DBV Situationsbericht Boden ist als pdf-Download anbei.

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