Rukwied erwartet politische Verlässlichkeit und Realismus
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„Das Jahr 2015 wird für die Landwirtschaft ein Jahr der Herausforderungen werden. Die Bauern fordern angesichts der Entwicklungen auf den Agrarmärkten und der öffentlichen Diskussionen über die Erzeugung und Herstellung von Lebensmitteln eine Politik der Verlässlichkeit und des Realismus.“
Dies erklärte der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Joachim Rukwied, auf der Pressekonferenz zur Eröffnung der 80. Internationalen Grünen Woche am 14. Januar 2015 in Berlin.
Belastungen drohen durch nationale Regulierungen und Alleingänge
Die Landwirtschaft könnte mit den Herausforderungen der Märkte unternehmerisch umgehen. Doch nationale Regulierungen und Alleingänge in der Tierhaltung, beim Umweltschutz, in der Düngeverordnung und beim Mindestlohn drohten für viele Betriebe im harten internationalen Wettbewerb zu großen Belastungen zu werden. Gerade der Strukturwandel bei mittleren und kleinen Betrieben würde dadurch vorangetrieben, so Rukwied.
Weiterentwicklung der Tierhaltung ein Schwerpunkt 2015
Ein Schwerpunkt für das Jahr 2015, der mit Realismus angegangen werden müsse, sei die Weiterentwicklung der Tierhaltung. Gemeinsam mit den Partnern der Wertschöpfungskette und den Verbrauchern wollten die Schweine- und Geflügelhalter die Initiative Tierwohl als „historisch einmaliges Bündnis“ voranbringen. Erstmals würden die Leistungen und Investitionen der Tierhalter für mehr Tierwohl honoriert, und zwar unabhängig vom Marktpreis.
Entbürokratisierung der EU-Agrarpolitik eine Herausforderung
„Eine agrarpolitische Herausforderung liegt in der Entbürokratisierung der EU-Agrarpolitik“, betonte der Bauernpräsident. Er kündigte an, dass er EU-Agrarkommissar Phil Hogan auf der Grünen Woche ein Programm des DBV zur Entbürokratisierung übergeben werde. Zur Entbürokratisierung gehöre auch das Auslaufen der Milchquote Ende März 2015.
Grüne Woche als Verbraucherschau und Forum für Agrar- und Verbraucherpolitik
Zum 80. Mal wird 2015 die Internationale Grüne Woche stattfinden. „Die Ausstellung ist ein Branchentreff der Land- und Ernährungswirtschaft, ein Unikat in der Funktion als Verbraucherschau und gleichzeitig als Forum für Agrar- und Verbraucherpolitik“, hob Rukwied hervor.
Landwirtschaft für ländliche Regionen von herausragender Bedeutung
Für die ländlichen Regionen habe die Landwirtschaft eine wirtschaftlich herausragende Bedeutung.
- Rund zwölf Milliarden Euro würden jährlich von den Bauernfamilien in ihre Betriebe investiert werden. Auch bei der derzeitigen Schwäche der Agrarmärkte bliebe die deutsche Land- und Ernährungswirtschaft ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für das Land.
- Mit einem Anteil von elf Prozent der Erwerbstätigen verzeichne sie eine stabile Entwicklung bei der Anzahl an Arbeitsplätzen und guten Zukunftsperspektiven.
- Allein in der Landwirtschaft arbeiteten über eine Million Menschen. Trotz guter Entwicklung der Ausbildungszahlen würden jedoch qualifizierte Fachkräfte gesucht.
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