Geben Sie einen Suchbegriff ein
oder nutzen Sie einen Webcode aus dem Magazin.

Geben Sie einen Begriff oder Webcode ein und klicken Sie auf Suchen.
Spitzengespräch zur Preiskrise

Bauernverband und Molkereien verständigen sich auf Maßnahmen

Der Deutsche Bauernverband (DBV) hat sich im Gespräch mit genossenschaftlichen Molkereien auf Maßnahmen in der Preiskrise verständigt. Das teilt der Verband am 8. Juni 2016 mit. Bundesminister Christian Schmidt begrüßt dieses Gespräch, wie er am 9. Juni 2016 erklärt.
Veröffentlicht am
/ Artikel kommentieren
Gruppenbild der Teilnehmer des Gesprächs mit den genossenschaftlichen Molkereien am 8. Juni 2016.
Gruppenbild der Teilnehmer des Gesprächs mit den genossenschaftlichen Molkereien am 8. Juni 2016.DBV
Artikel teilen:

Berlin, 08.06.2016

Auf Einladung des Präsidenten des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Joachim Rukwied, fand am 8. Juni 2016 ein Spitzengespräch mit den Vorständen und Aufsichtsräten genossenschaftlicher Molkereien und den Präsidenten der Landesbauernverbände in Berlin statt. Landwirtschaft und Genossenschaften haben angesichts der dramatischen Milchpreissituation Ansätze zur Lösung der aktuellen sowie zur Begrenzung künftiger Krisen erörtert. Im Einzelnen verständigte man sich auf folgende Maßnahmen:

  1. Die bereits beim Agrarministerrat und beim Milchgipfel des Bundeslandwirtschaftsministers vorgeschlagene Branchenorganisation muss dafür genutzt werden, die Position der Milchwirtschaft zu verbessern. Hierzu gehören insbesondere die Absatzförderung und eine verstärkte Forschung und Entwicklung. Die bereitstehenden europäischen Mittel werden derzeit aus Deutschland nur in geringem Umfang abgerufen.
     
  2. Es bestand Einigkeit, dass seit dem Auslaufen der EU-Quotenregelung die Verantwortung für die Produktionsmengen, das Management der Milchvermarktung sowie den Umgang mit zunehmenden Preisschwankungen allein in den Händen der Marktakteure liegt. Maßgeblich sind dies die überwiegend genossenschaftlichen Molkereien und ihre Milcherzeuger. Der Deutsche Bauernverband unterstrich seine Erwartung, dass differenzierte Auszahlungspreise etwa durch Festpreisvereinbarungen oder eine verwertungsbezogene Preisstaffelung zielorientiert diskutiert werden müssen. Allen Teilnehmern des Gespräches ist dabei bewusst, dass durch das längerfristige Absichern von Erzeugerpreisen kein dauerhaft höheres, aber ein stabileres Preisniveau erzielt werden kann. Gesetzgeberische Eingriffe in die Gestaltung der Lieferbeziehungen werden abgelehnt.
     
  3. Potenziale zur Verbesserung der Wettbewerbskraft der genossenschaftlichen Molkereien im Bereich von Wertschöpfung und Vermarktung müssen stärker genutzt werden. Dies umfasst auch eine Überprüfung und wo nötig eine Anpassung der Vermarktungsstrukturen. Es müssen alle Möglichkeiten genutzt werden, um eine stärkere Bündelung des Angebots zu erreichen.
     
  4. Bauernverband und genossenschaftliche Molkereien betonen, dass die Milchproduktion markt- und absatzorientiert auszurichten ist. Dies muss von allen Beteiligten gegenüber den Erzeugern kommuniziert werden, um das gegenwärtige Marktungleichgewicht zu beheben.
     
  5. Trotz der konjunkturellen Schwäche in einigen Drittländern sehen der Deutsche Bauernverband und die genossenschaftlichen Molkereien unverändert die Notwendigkeit, den Zugang zu Drittlandsmärkten zu verbessern. Das schließt politische Maßnahmen zur Lockerung des russischen Importembargos mit ein.

 

Erklärung von Bundesminister Christian Schmidt zu den Gesprächen des Bauernverbandes mit den Molkereien
 
Anlässlich der Gespräche des Bauernverbandes mit den Molkereien erklärt Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt am 9. Juni 2016:
 
„Die direkten Gespräche des Bauernverbandes mit den Molkereien über Wege aus der Milchmarktkrise begrüße ich sehr. Bauern und Molkereien übernehmen damit Verantwortung für notwendige strukturelle Anpassungen am Milchmarkt. Ich erwarte, dass die Marktbeteiligten ihre direkten Gespräche im vereinbarten Branchendialog Milch fortsetzen - auf meinen Vorschlag dieses BRANCHENDIALOGS haben sich alle Beteiligten der Wertschöpfungskette verständigt. Ziel muss es sein, zu zukunftsfesten Marktstrukturen mit einer intelligenten Rohstoffplanung  zu kommen.“

Mehr zum Thema:
0 Kommentare
Was denken Sie? Artikel kommentieren

Zu diesem Artikel liegen noch keine Kommentare vor.
Schreiben Sie den ersten Kommentar.

Artikel kommentieren
Was denken Sie? Artikel kommentieren
Ort ändern

Geben Sie die Postleitzahl Ihres Orts ein.