Bedauern über den Ausstieg von ProVieh
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„Wir hätten uns gewünscht, dass ProVieh weiter aktiv an der Gestaltung der Initiative Tierwohl mitarbeitet und sich nicht aus der Verantwortung für einen machbaren Wandel zieht. Damit würden sie sich hinter die vielen tausend Landwirte stellen, die schon heute mehr Tierwohl in ihren Betrieben umsetzen“, kommentiert Dr. Alexander Hinrichs, Geschäftsführer der Initiative Tierwohl.
„Uns irritiert der plötzliche Richtungswechsel von ProVieh. Noch vor kurzem haben wir gemeinsam mit einigen Mitgliedern des Beraterausschusses, darunter auch ein Vorstandsmitglied von ProVieh, die Weiterentwicklung der Initiative erörtert. Dabei ging es u.a. um die Ausgestaltung des Kriterienkatalogs und die strategische Ausrichtung sowie um die Berücksichtigung der Vorschläge von ProVieh.“
Die Wirksamkeit der Tierwohlkriterien zu hinterfragen, ist für die Initiative Tierwohl nicht nachvollziehbar – sie liegen alle über den gesetzlichen Standards und wurden gemeinsam mit Praktikern aus Tiermedizin und Landwirtschaft sowie Wissenschaftlern entwickelt. Wichtig ist ihre Umsetzbarkeit für möglichst viele Betriebe. Mit rund 85 Millionen Euro pro Jahr trägt die Initiative Tierwohl dazu bei, dass es in rund 3200 Betrieben mit 12,9 Millionen Schweinen, 232 Millionen Hähnchen und 8,5 Millionen Puten mehr Tierwohl gibt.
Die jüngst veröffentlichten Tierschutzverstöße in einem einzelnen schweinehaltenden Betrieb sind für die Initiative Tierwohl nicht tolerierbar. „Wir haben unmittelbar mit einem Sonderaudit reagiert und den Betrieb ausgeschlossen. Wir nehmen den Vorfall zum Anlass, kurzfristig die Vorgaben und das Kontrollsystem der Initiative Tierwohl zu prüfen und anzupassen“, so Hinrichs. Die Initiative Tierwohl werde weiterhin den Dialog mit Tierschutzor-ganisationen suchen und aktiv vorantreiben.
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