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EEG 2017

Biogas Branche sieht wieder Perspektiven

Nach einem ereignisreichen Jahr 2016 sieht die Biogasbranche mit dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG 2017) wieder eine Perspektive. Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG 2017) tritt zum 1. Januar in Kraft. Darauf hat der Präsident des Fachverband Biogas e.V. Horst Seide hingewiesen.
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Vor allem die Anschlussregelungen für bestehende Anlagen im EEG 2017 sieht der Fachverband Biogas als wichtigen „Meilenstein“ für den Fortbestand dieses für das Gelingen der Energiewende so wichtigen Energieträgers.
Vor allem die Anschlussregelungen für bestehende Anlagen im EEG 2017 sieht der Fachverband Biogas als wichtigen „Meilenstein“ für den Fortbestand dieses für das Gelingen der Energiewende so wichtigen Energieträgers. Neub
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Vor allem die Anschlussregelungen für bestehende Anlagen bezeichnet der Präsident als wichtigen „Meilenstein“ für den Fortbestand dieses für das Gelingen der Energiewende so wichtigen Energieträgers. „In Zeiten, in denen der Neubau nahezu stagniert, ist es umso wichtiger, dass die Bestandsanlagen weiter produzieren können. Nur mit einem funktionierenden heimischen Markt werden die Branchenakteure bestehen können und weiter machen“, sagt Seide. Die Anschlussregelungen bezeichnet er als einen „wichtigen Stein im Fundament für eine langfristige und nachhaltige Entwicklung der Biogasbranche in Deutschland.“

Mehr als Stromlieferant
In Zukunft werden Biogasanlagen weit mehr sein als reine Stromlieferanten. Zum einen müssen und wollen die Betreiber von Biogasanlagen flexibel auf die Nachfrage nach Strom und Wärme reagieren. „Wo heute ein Blockheizkraftwerk (BHKW) mit einer Leistung von 300 Kilowatt (kW) steht werden in Zukunft zwei oder drei gleichgroße BHKWs Strom erzeugen können. Aber statt wie bislang rund um die Uhr werden diese drei Kraftwerke nur dann laufen, wenn der Bedarf da ist – und das Gas speichern, wenn Wind und Sonne ausreichend günstigen Strom liefern können.“
Darüber hinaus werden Biogasanlagen neben dem Strommarkt in weiteren Sektoren an Bedeutung gewinnen. „Die klimafreundliche Wärme, die bei der Stromerzeugung im BHKW entsteht, sollte noch viel mehr eingesetzt werden. Hierfür ist es notwendig, dass Biogaswärme einen reellen Preis erzielt – und der liegt weit höher als die aktuell im Schnitt gezahlten 2,1 Cent je Kilowattstunde“, unterstreicht Seide. Die 2,1 Cent sind das Ergebnis einer Studie, die der Fachverband Biogas bei der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen in Auftrag gegeben hat.

Vor dem Hintergrund der Pariser Verträge wird der Klimaschutz an Bedeutung gewinnen. Biogas kann einen wichtigen Beitrag zur Reduzierung der Treibhausgas-Emissionen leisten. „Allein durch die Vermeidung von Methanemissionen bei einer konsequenten Vergärung von Gülle in Biogasanlagen ließen sich jährlich rund 21 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente vermeiden“, erläutert Seide.

Neben der Vor-Ort-Verstromung lässt sich Biogas auch zu Biomethan aufbereiten und ins Erdgasnetz einspeisen. „Mit der Erdgasinfrastruktur steht uns ein riesiger Speicher zur Verfügung, der bislang noch weitgehend ungenutzt ist“, informiert der Verbandspräsident. Im Gasnetz ließe sich auch das sogenannten „Windgas“ speichern – ein aus dem CO2 der Biogasanlage und dem H2 des mittels Windstrom gespaltenen Wassers (H2O) hergestelltes Methan (CH4). „Das aus dem Zusammenspiel von Windenergie und Biogas entstehende Methan kann hervorragend gespeichert und ja nach Bedarf in Strom und Wärme umgewandelt oder als erneuerbarer Kraftstoff eingesetzte werden. Damit ließen sich viele Fliegen mit einer Klappe schlagen: Windenergie wird speicherbar, das CO2 der Biogasanlagen wird verwertet und der zur Verfügung stehende Energiespeicher Gasnetz sinnvoll genutzt“, unterstreicht Seide.

Regionale Wertschöpfung
Neben den vielen energetisch relevanten Vorteilen von Biogas betont Horst Seide die Dezentralität dieser regenerativen Energiequelle. Und damit verbunden die regionale Wertschöpfung, die Biogasanlagen generieren. „Die Anlagen stehen in der Regel auf dem Land, in wirtschaftlich wenig erschlossenen Gebieten. Eine Biogasanlage schafft nicht nur jeden Tag Arbeit für den oder die Betreiber; sie bringt darüber hinaus im Bau und bei der Wartung Beschäftigung für regionale Handwerksbetriebe und spült zusätzlich über die Gewerbesteuer Geld in die Kasse der Gemeinde“, sagt Horst Seide. „Es sind diese vielen Vorteile, die mich positiv in die Zukunft blicken lassen. Die Rahmenbedingungen könnten zwar besser sein, aber sie geben uns Spielraum. Biogas wird seinen Beitrag für eine dezentrale Energiewende leisten - und darüber hinaus wichtige Systemfunktionen in der Land-, Abfall- und Energiewirtschaft erfüllen“, ist der Verbandspräsident überzeugt.

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