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Hühnerhaltung

Ab 2017 bleibt in Niedersachsen der Schnabel dran

Das Schnabelkürzen bei Legehennen ist in Niedersachsen ab dem 1. Januar 2017 verboten. Damit bleibt bei Millionen von Küken künftig der Schnabel dran. Landwirtschaftsminister Christian Meyer hatte bereits 2013 gemäß des niedersächsischen Tierschutzplans die erteilten Ausnahmegenehmigungen für das Kürzen der Schnäbel bis 2016 befristet.
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„Das Ende des Amputierens eines Teils des Schnabels ist ein wichtiger Meilenstein für den Tierschutz in der Nutztierhaltung, den viele nicht für möglich gehalten hatten", sagte der Minister vor kurzem in Hannover. Die Bundesregierung hatte trotz Drängen der Länder auf eine einheitliche rechtliche Regelung im Tierschutzgesetz verzichtet. In Niedersachsen werden derzeit rund 18 Millionen Legehennen gehalten.

Bislang wurden in der konventionellen Legehennenhaltung bei fast allen Küken routinemäßig die Schnabelspitzen gekürzt, um somit gegenseitiges Federpicken zu verhindern. Der Schnabel beim Geflügel sei jedoch ein sehr empfindliches Tastorgan. Wird dieser gekürzt, könne es zu Nervengeschwulsten kommen - oft verbunden mit Schmerzen. „Dieses Tierleid müssen wir verhindern. Daher haben wir diese Praxis zum Jahresende verboten", so Meyer.

Der Minister zeigte sich zufrieden mit der Umsetzung des Ausstiegs aus dem Schnabelkürzen in Niedersachsen. „Seit 2013 schulen und begleiten wir die Betriebe bei dem Verzicht auf den schmerzhaften Eingriff bei kleinen Küken. Die niedersächsischen Landwirte zeigen inzwischen, dass durch eine Anpassung der Haltungsbedingungen, besonders mit viel Beschäftigungsmaterial im Stall, sowie durch eine gute Betreuung es auch bei ganzen Schnäbeln nicht zu massenhaftem Federpicken oder Kannibalismus kommt."

Bereits seit Sommer 2016 hatten mehr als 90 Prozent der Legehennenhalter in Niedersachsen nur noch Hühner mit ungekürzten Schnäbeln in ihren Betrieben eingestallt, wie eine Umfrage des Ministeriums bei den Brütereien ergab. „Diese Tierwohlleistung unserer Landwirte sollte durch die Verbraucher auch an der Ladentheke honoriert werden", sagte der Minister. „Wer Eier aus Niedersachsen kauft, kann in Zukunft von unversehrten Schnäbeln ausgehen."

Niedersachsen hatte 2014 als Deutschlands Eier-Erzeugungsland Nummer eins neben dem rechtlichen Verbot mit dem Handel vereinbart, dass dieser bundesweit beim Ausstieg mitmacht. Gleichzeitig wurden seit 2014 Eier von Hühnern mit ungekürzten Schnäbeln aus einem vom Land geförderten Modellprojekt der Universität Osnabrück und der Tierärztlichen Hochschule Hannover bei Rewe und Edeka mit Erfolg verkauft. „Ich setze darauf, dass der Handel die zu erwartenden Mehrkosten von drei bis vier Cent pro Ei an die Landwirte weiterleitet und dass er wie angekündigt keine Eier von Hühnern mit gekürzten Schnäbeln etwa aus dem Ausland mehr anbietet", so Meyer. Neben dem Handel zollte der Minister auch den Landwirten in Niedersachsen großes Lob. „Statt zu meckern und sich zu verweigern, haben immer mehr innovative Geflügelhalter gezeigt, wie mehr Tierwohl realisiert werden kann."

Während Verbraucher seit Einführung der Eierstempel vermehrt zu Freiland- und Bio-Ware griffen, fehle leider noch immer eine Kennzeichnungspflicht für verarbeitete Eier - etwa bei Nudeln oder Backwaren, so Meyer. „Hier werden den Verbrauchern oft Käfigeier aus dem Ausland serviert. Damit muss Schluss sein." Er teile die Forderung der Geflügelwirtschaft nach einer Ausweitung der Kennzeichnungsregeln in Deutschland.

 

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