Putenfleisch nicht knapp
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Die Vogelgrippe hält Geflügelhalter und -vermarkter in Atem. Vielfach sind Putenfarmen von den aktuellen Ausbrüchen der Tierkrankheit betroffen. Seit Beginn im November 2016 mussten über eine halbe Mio. Puten notgetötet werden. Zu einer nachhaltigen Verknappung des Angebots wird es nach Einschätzung des Branchendiensts Marktinfo Eier & Geflügel (MEG) aber kaum kommen. Jährlich gelangen in Deutschland etwa 37 Mio. Puten in die Schlachtung. Daher entspricht die Menge der bisher wegen der Vogelgrippe getöteten Puten etwa einem Prozent der jährlichen Schlachtungen.
Unter den betroffenen Beständen waren auch Elterntierfarmen. Dies hat eine etwas nachhaltigere Auswirkung auf den Markt, denn jede Putenhenne kann pro Legeperiode von etwa 24 bis 26 Wochen 70 bis 90 Eier legen. Der Verlust von Elterntieren hat mittelfristig einen etwas größeren Einfluss auf die Anzahl der Schlachtungen. Die Branche war allerdings bemüht, die Lücke schnell zu schließen, in dem die Legeperiode in nicht von der Vogelgrippe befallenen Betrieben verlängert wurde. Inzwischen sind die vorübergehend geräumten Ställe auch fast wieder vollständig belegt.
Dennoch wird die vorübergehende Verknappung der Bruteier in den Sommermonaten zu einer geringeren Erzeugung am deutschen Markt führen. Die deutschen Verbraucher werden dennoch nicht auf Putenfleisch verzichten müssen, da die deutsche Erzeugung von Putenfleisch primär an den Lebensmitteleinzelhandel vermarktet wird. Erfahrungsgemäß ist Putenfleisch insbesondere in der Grillsaison ein beliebtes Produkt.
Im Großverbrauchersegment kann die Produktionsdelle hingegen durchaus zu einem geringeren Angebot aus deutscher Erzeugung führen. Zu erwarten ist, dass diese Lücke durch die ohnehin starken Importe aus den europäischen Nachbarländern oder Drittstaaten ausgeglichen wird.
Weitere Themen rund um die Märkte für Eier und Geflügelfleisch im Internet unter www.marktinfo-eier-gefluegel.de.
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