Mut zur Veränderung
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Die Waldbesitzer bräuchten schnellstens Klarheit und Perspektiven. Er verstehe zwar, wenn das Land den Rechtsweg bis zum Bundesgerichtshof beschreiten wolle, die Klarheit der bisherigen Urteile lasse aber aus Sicht der Forstkammer kein richterliches Umdenken erkennen. Umso wichtiger sei es, parallel zum Rechtsweg umgehend die erforderlichen Strukturveränderungen auf den Weg zu bringen. Das sei für alle eine Herausforderung, aber auch eine große Chance, machte Burger Mut. „Wenn wir vermeiden wollen, dass der Zusammenhalt der Branche im Laufe des Verfahrens immer weiter zerfällt, dann müssen wir unser Schicksal wieder selbst in die Hand nehmen. Es muss aufhören mit der Angstmacherei und weder der Wald noch die Forstwirtschaft werden Schaden nehmen, wenn wir klug ändern. Andere Bundesländer zeigen uns, wie es gehen kann“, sagte Burger.
Forstliche Förderung anpassen
Zu den strukturellen Änderungen in der Forstwirtschaft müssen laut Burger auch Anpassungen in der forstlichen Förderung erfolgen. Denn aufgrund der Änderungen beim Bundeswaldgesetz ist die indirekte Förderung durch Gebührenverzicht als Ausgleich für die von den Waldbesitzern erbrachten Gemeinwohlleistungen nicht mehr möglich. Laut Forstkammer ist das eine Größenordnung von rund 30 Millionen Euro pro Jahr. „Dieses Geld muss im System bleiben“, forderte Burger, etwa für den Ausbau forstlicher Zusammenschlüsse.
Ungeachtet des weiteren Vorgehens auf Landesebene im Kartellstreit werde es auch künftig keine „weißen Flecke“ in der Waldbetreuung geben, versicherte Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch in einem Grußwort. Angepasst an die künftigen Organisationsstrukturen werde es weiterhin eine Förderung als fairen Ausgleich zwischen Waldbesitzern und Waldnutzern geben. Losgelöst davon kündigte sie an, dass in Kürze mit einer Freigabe der Mittel für die Umweltzulage Wald für das Antragsjahr 2015/16 zu rechnen sei.
Im Würgegriff mächtiger Naturschutzverbände
Philipp Freiherr zu Guttenberg, Präsident des Bundesverbandes AGDW – Die Waldeigentümer, Vizepräsident des europäischen Waldbesitzerverbandes und Vorsitzender des Aktionsbündnis Forum Natur, prangerte die zunehmenden Beschränkungen der Waldbewirtschaftung durch Bundes- und europarechtliche Vorgaben an. Man habe insbesondere in der Naturschutzpolitik ein Niveau erreicht, das Freiheit und Eigentum im Wald stark gefährde. Zusehends werde jegliche Eigentümermotivation zur Umsetzung wichtiger forstwirtschaftlicher Ziele unter einem Berg von bürokratischen Auflagen und Kontrollverfahren erstickt. Bund und EU müssten sich endlich wieder auf ihre Verantwortung für den Schutz des Eigentums als zentralem Bestandteil des europäischen Wertesystems zurückbesinnen. „Wir Waldbesitzer tragen die ökologische Verantwortung und alleine wir müssen der Schlüsselfaktor sein, so der AGDW-Präsident unter Beifall der Versammlung.
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