Heimische Kirschen sind Mangelware
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Bei Süßkirschen wird aufgrund des Fruchtansatzes Ende Mai/Anfang Juni der Flächenertrag im Erwerbsobstbau im Landesdurchschnitt auf 15 dt/ha veranschlagt. Dies erbrachte der erste Gesamtüberblick der amtlichen Obstberichterstatter des Statistischen Landesamtes. Bei einer Anbaufläche von 2075 ha im Südwesten ergibt dies eine Gesamtmenge von schätzungsweise 31.150 dt. Das entspricht nur gut ein Fünftel des langjährigen Mittels aus den Jahren von 2011 bis 2016, das bei 145.000 dt liegt. Bereits im Vorjahr fiel die Süßkirschenernte im Land mit 108.600 dt niedrig aus. Für die Mindererträge werden landesweit die Spätfröste im April mit Temperaturen von bis zu minus 7° Celsius verantwortlich gemacht.
Bei den Sauerkirschen wird - normalen Witterungsverlauf bis zur Ernte unterstellt - mit 44 dt/ha das bereits schlechte Vorjahresergebnis von 48 dt/ha nochmals deutlich verfehlt. Angesichts einer Anbaufläche von gut 200 ha ist die diesjährige Sauerkirschenernte demnach nur auf 9000 dt zu veranschlagen. Sie liegt voraussichtlich um 42 Prozent unter dem langjährigen Mittel von 2011 bis 2016 und verfehlt das Vorjahresergebnis um 16 Prozent. Sauerkirschen finden überwiegend als Verwertungsobst, zum Beispiel in der Marmeladen- oder Saftherstellung, Verwendung.
Auch bei Zwetschgen deutliche Mengeneinbußen
Bei Pflaumen und Zwetschgen schätzen die amtlichen Obstberichterstatter aufgrund des Fruchtbehangs im Landesmittel den Ertrag auf etwas über 29 dt/ha. Bei einer Anbaufläche von 1500 ha bedeutet dies eine Erntemenge von 44.200 dt und damit 75 Prozent weniger als im langjährigen Erntedurchschnitt (2011 bis 2016) von 165.200 dt. Im Vorjahr war die Erntemenge (125.200 dt) schon nicht üppig ausgefallen.
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