Europaweit starke Einbußen bei Äpfeln
- Veröffentlicht am

Mit einem Minus von 1,2 Millionen Tonnen wird für Polen als größtem EU-Apfelerzeuger der stärkste Rückgang erwartet. Starke Ausfälle verzeichnen Deutschland, Belgien und die Niederlande. Von den wichtigeren EU-Produzenten scheinen lediglich Spanien und Italien weniger stark von den Folgen der Frostnächte im April betroffen zu sein. Allerdings sind die Hagelschäden der letzten Woche in Südtirol in der Statistik noch nicht berücksichtigt. Prozentual legen die Erntezahlen in Österreich zwar deutlich zu, nach den Ausfällen im vergangenen Jahr startet das Nachbarland aber auch von sehr geringen Mengen aus. Was Deutschland betrifft, sind die Einbußen am Bodensee wohl überdurchschnittlich. Ein kleines Trostpflaster kann sein, dass nicht als Tafelware taugliche Partien zu guten Preisen in die Verarbeitung gehen können. Zudem haben die vom Markt in den letzten Jahren besser honorierten Sorten prozentual weniger Rückgänge.
Preise dürften deutlich anziehen
Angesichts der kleinen zu erwartenden Ernte wird ein allgemein hohes Preisniveau erwartet. Durch die geringe Eigenversorgung wird der deutsche Markt für Importe offen sein, wobei weniger Druck von den ebenfalls schlecht versorgten Märkten in Italien, Belgien und Niederlanden zu erwarten ist. Nach ersten Prognosen wird für die kommende Saison ein um 20 bis 25 Prozent höheres Preisniveau als 2010 erwartet. Dies sollte dann etwa 30 Cent pro Kilo über der Preismarge im vergangenen Jahr liegen.
Gewisse Unsicherheiten gehen noch von der Lagerfähigkeit der Äpfel, dem Verhalten der polnischen Erzeuger und den in der zweiten Saisonhälfte bei hohen Preisen zu erwartenden Importen aus der Südhemisphäre aus. Interessant wird dann die ausreichende Versorgung, wenn die üblichen Sorten der zweiten Saisonhälfte wie Golden Delicious und Jonagold knapp werden sollten.
Ausführlichere Informationen zu den Erntemengen in Europa, den zu erwartenden Folgen beim Preisniveau, der Entwicklung bei Clubsorten, Birnen und im Bioanbau lesen Sie in BWagrar Heft 33.







Zu diesem Artikel liegen noch keine Kommentare vor.
Artikel kommentierenSchreiben Sie den ersten Kommentar.