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Forschungsprojekt am KOB

Neue Modellanlage für eine bessere IP

Weniger verfügbare Pflanzenschutzmittel, schärfere Abstandauflagen und stetig strengere Vorgaben für Rückstände seitens des Handels – der Pflanzenschutz im Obstbau wird in ein immer engere werdendes Korsett gezwängt. Dabei wurde mit der Einführung der integrierten Produktion (IP) einst ein Konzept auf den Weg gebracht, das den chemischen Pflanzenschutz auf ein Mindestmaß reduzieren sollte. Doch seither gab es kaum mehr eine Fortschreibung des umweltschonenden Proudktionsverfahrens. Das soll sich mit dem Start eines neuen Interrteg-Projekts ändern. Beim Pflanzenschutz-Rundgang am Kompetenzzentrum Obstbau Bodensee (KOB) wurde es vorgestellt.
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In einem neuen Modellprojekt wird am KOB in Bavendorf geprüft, wie die integrierte Produktion weiter entwickelt werden kann, um mit weniger Einsatz an Pflanzenschutzmitteln produzieren zu können.
In einem neuen Modellprojekt wird am KOB in Bavendorf geprüft, wie die integrierte Produktion weiter entwickelt werden kann, um mit weniger Einsatz an Pflanzenschutzmitteln produzieren zu können.Werner-Gnann
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Das bis ins Jahr 2020 laufende Froschungsprojekt, an dem neben dem KOB auch die Hochschule Weihenstephan-Treisdorf sowie verschiedene Schweizer Versuchs- und Forschungseinrichtungen beteiligt sind, soll neue Wege aufzeigen, wie Obst weitgehend rückstandsfrei, mit reduziertem Pflanzenschutzmitteleinsatz, aber ohne Abstriche bei der innen und äußeren Qualität der Früchte zu erzeugen ist. "Bislang wurden dazu meist nur Einzelfragen bearbeitet. Das Anbausystem als Ganzes oder ein Systemvergleich erfolgte nicht", erklärt Dr. Christian Scheer bei der Vorstellung des Projekts. Das soll sich nun ändern.

Vier Kulturführungen im Vergleich

Auf zwei Hektar Versuchsfläche werden unterschiedliche Kulturführungen im Apfelanbau miteinander verglichen.

  • IP-Standard,
  • reduzierter IP-Standard, wie vom Lebensmitteleinzelhandel gefordert,
  • reduzierter Pflanzenshcutzmitteleinsatz mit Folienüberdachung,
  • Volleinnetzung mit überdachten Reihen.


Im Versuch stehen die drei Sorten Gala, Braeburn und Wellant. In den einzelnen Varianten werden Maßnahmen zur Unkrautregulierung, Pilzbekämpfung und Schaderregereindämmung so kombiniert, dass im Vergleich zur bisherigen IP deutlich weniger Pflanzenschutzmittel notwendig sind. Ferner fließen Auswirkungen hinsichtlich Wasserschutz und Biodiversität in das Projekt mit ein. Eine ökonomische Bewertung der verschiedenen Verfahren soll sich anschließen.
 

Andere Statik – neuartige Folie

Flächige Folienüberdachung und voll eingenetzte Anlagen brauchen eine andere Statik. Das erklärte Rudolf Holzwarth von der BayWa, die die Modellanlage erstellt hat. "Folienüberdachung ist nun mal nicht mit Hagelschutznetzen vergleichbar. Die andere Belastungsstruktur muss außen anders abgeändert werden, was eine andere Abspannungsgeometrie erfordert. Durch Wahl entsprechender Folien kann die Wärmestrahlung in der darunter liegenden Anlage reduziert werden. Wichtig ist ferner eine ausreichende Belichtung unter der Folie. "Das gewählte Material lässt so viel Licht durch wie die für den Hageschutz verwendeten Kristallnetze", unterstrich er.

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