Mäster gehen eigene Wege
Besonders konventionelle Mäster trifft der Preisdruck auf den Schweinefleischmärkten hart. Wie umgehen mit niedrigen Erzeugerpreisen und der wachsenden öffentlichen Kritik? Eine Möglichkeit: Die Teilnahme an einem Qualitätsfleischprogramm, mit dem sich höhere Erzeugerpreise realisieren lassen. Im Nachfolgenden stellen wir Ihnen drei Qualiätsfleischprogramme und ihre jeweiligen Anforderungen vor.
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Edeka Hofglück
Die Premiumstufe der Edeka Südwestfleisch orientiert sich an den Kriterien der 2-Sterne-Premiumstufe des Tierschutz-Labels. Dies beinhaltet gegenüber anderen Markenprogrammen beispielsweise lange Schwänze, ein doppeltes Platzangebot, GVO-freie Fütterung, das Vorhandensein eines Auslaufs sowie Langstroh als Beschäftigungsmaterial. Die Herkunft der Ferkel muss durch Edeka zugelassen sein und aus dem Südwesten Deutschlands kommen. Ein Preisabstand von mind. Der Mindestpreis pro Kilogramm (kg) Schlachtgewicht liegt bei 2,15 Euro; den Mästern ist eine Differenz von 40 Cent pro kg zum Vereinigungspreis vertraglich garantiert. Aktuell bezieht sich die Kriterien ausschließlich auf die Schweinemast und Ferkelaufzucht; die Kriterien für die Ferkelerzeugung befinden sich in der Entwicklung. Die Haltungskriterien für die Teilnahme an dem Hofglück-Label finden Sie im Anhang. Nähere Informationen gibt es bei: www.edeka-suedwest.de
Initiative Tierwohl
Tierhalter, die an der Initiative Tierwohl teilnehmen, müssen bestimmte Tierwohlkriterien umsetzen. Diese wurden von Gesundheitsexperten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Tierschutz entwickelt und liegen alle über den gesetzlichen Standards. Es gibt bestimmte Grundanforderungen und Pflichtkriterien, die jeder Tierhalter umsetzen muss und die für die Programmlaufzeit 2018-2020 noch einmal erhöht wurden. Schweinehaltende Betriebe können zusätzliche Wahlkriterien wählen. Je nachdem, welche Kriterien der Tierhalter aussucht, erhält er ein bestimmtes Tierwohlentgelt. Mit diesem soll der Aufwand für die Umsetzung der Kriterien kompensiert werden. Mehr Informationen über die genauen Anforderungen für Schweinemast und Ferkelerzeugung finden Sie unter: www.initative-tierwohl.de
Schwäbisch-Hällisches Qualitätsschweinefleisch g.g.A. (geschützte geografische Angabe)
Das Programm der Bäuerlichen Erzeugergemeinschaft Schwäbisch Hall stellt hohe Anforderungen an Tier- und Umweltschutz. Mehr Tierwohl ist Programm und Anspruch. Die Erzeugerrichtlinien sehen beispielsweise vor, dass dieMitglieder auf genmanipuliertes Futter verzichten und ihren Tieren mehr Platz im Stall geben – 1,2 Quadratmeter statt gesetzlich vorgeschriebener 0,75 Quadratmeter. Die Bauern erhalten 40 Cent mehr pro Kilo Schlachtgewicht: 2,03 Euro. Dass Schwäbisch-Hällische auf Stroh statt auf Spaltenböden aufwachsen, wird nicht extra aufgeführt, gehört aber auch zum Tierwohl. Nähere Informationen gibt es bei: www.besh.de
Lesen Sie mehr dazu im aktuellen "Thema der Woche" (BWagrar-Ausgabe 3/2018).
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