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Kälberaufzucht

Dick eingekuschelt durch die kalte Winterzeit

In der Milchviehhaltung gibt es viele verschiedene Möglichkeiten Kälber innerhalb der ersten Lebenswochen zu halten und über die Tränkeperiode aufzuziehen. Neben dem Fütterungsregime beeinflusst das Haltungsmanagement die tierischen Leistungen sowie den Gesundheitsstatus der Tiere. Dr. Christian Koch vom rheinland-pfälzischen Hofgut Neumühle hat  praktische Tipps, um Kälber in Einzeliglus gesund durch die kalte Jahreszeit zu bringen.

 

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Nach einer normalen Geburt sollten die Kälber zeitnah mit frischem Kolostrum der Mutter versorgt werden, um einen bestmöglichen Lebensstart für die Kälber zu gewährleisten. In der Praxis werden die Kälber häufig direkt nach der Geburt in Einzeliglus verbracht und dort mit Kolostrum versorgt.

Aufgrund unserer Erfahrung trinken die Kälber deutlich besser, wenn sie direkt nach der Geburt noch in der sauberen und frisch eingestreuten Abkalbebox mit frischem Kolostrum der Mutter getränkt werden, während die Mutter das Kalb trockenlecken kann. Dies wirkt sich positiv auf das Wohlbefinden der Mutter sowie des Kalbes aus.

Saubere, trockene und genügend Einstreu

Nachdem das Kalb möglichst mehr als drei Liter Kolostrum getrunken hat, kann das Kalb in ein sauberes und sehr gut mit Stroh eingestreutes Einzeliglu verbracht werden. Da Kälber innerhalb der ersten Lebenswochen anfällig für Erkrankungen sein können, ist es sehr wichtig die Kälber sehr gut mit Nährstoffen zu versorgen, was in den letzten Jahren zu intensiven Fütterungsstrategien (ad libitum oder größere Tränkemengen je Kalb und Tag) geführt hat.

Neben einer optimalen Nährstoffversorgung, können die Haltung sowie das Management die Krankheitsanfälligkeit nachhaltig und positiv beeinflussen. Die Kälber sollten in trockenen und gut mit Stroh eingestreuten Iglus oder Einzelboxen gehalten werden, denn die Einstreumenge kann das Erkrankungsrisiko beeinflussen.

Können sich die Kälber ein Nest aus Stroh bauen?

Um die Einstreumenge beurteilen zu können, gibt es den so genannten Nesting Score, der anzeigt, wie gut Kälber sich ein Nest bauen können. Je besser die Kälber sich ein Nest bauen können, um so höher und damit besser ist der Nesting Score. Sind die Beine und Gelenke der Tiere nicht sichtbar, so liegt ein Nesting Score von drei vor. Sind die Beine und die Gelenke ganz oder teilweise sichtbar, liegt der Nesting Score bei eins bis zwei und die Tiere sind nicht optimal eingestreut.

Mehr tränken, wenn es draußen kalt ist

Vor allem in den Wintermonaten ist es wichtig, dass die Kälber sehr gut eingestreut werden und zeitgleich optimal mit Nährstoffen versorgt werden, da aufgrund von niedrigen Außentemperaturen der Erhaltungsbedarf aufgrund einer höheren Wärmeproduktion der Tiere ansteigt. Als Faustzahl sollte bei Umgebungstemperaturen unter 25 Grad die Energieversorgung um ein Prozent je Grad Celsius Abfall erhöht werden (zum Beispiel bei einer Außentemperatur von null Grad sollte die Energieversorgung oder die Menge an Milchaustauscher (MAT) um 25 Prozent erhöht werden).

Die Einstreumenge oder der Nesting Score beeinflussen darüber hinaus die Anfälligkeit von Kälbern an respiratorischen Erkrankungen zu leiden. So konnte im Rahmen einer Studie an der Uni Wisconsin durch die Einstreumenge die Prävalanz (Krankheitshäufigkeit) von respiratorischen Erkrankungen deutlich gesenkt werden.

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