Wahrlich Weltmeisterlich
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Regen hatte den Start des 36. Bundesentscheids im Leistungspflügen an der Weser um etwa eine Stunde verzögert. Gegen 12 Uhr sind am vergangenen Sonntag die 26 Teilnehmer mit den Arbeitsgeräten in den dreistündigen Wettbewerb um die beste Scholle gestartet, den rund 2000 Gäste verfolgten. Die jungen Landwirte, die am Wettbewerb teilnehmen, kamen aus Bayern, Baden-Württemberg, Hessen, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, Sachsen und Schleswig-Holstein.
Spannender Wettbewerb
Dass es beim Pflügen auf Genauigkeit, Fingerspitzengefühl und eine korrekte Ausführung der Furchendämme ankommt, stellten die Teilnehmer unter Beweis. Denn auf Grund der ungünstigen Witterungsverhältnisse war es für die jungen Landwirte eine besondere Herausforderung, die Spur zu halten – immer unter den Argusaugen der erfahrenen Richter. Die Einstellungen des Pfluges, die sich die Pflüger während der Trainingswoche auf dem Sandboden erarbeitet haben, waren nahezu unbrauchbar. Für zusätzliche Spannung sorgte Luca Deisting, der wegen eines Rahmenbruchs nach einer Kollision mit einem Stein für 45 Minuten in die Werkstatt musste, um seinen Pflug zu schweißen.
Bekenntnis zur Landwirtschaft
Die niedersächsische Landwirtschaftsministerin, Barbara Otte-Kinast, betonte in ihrem Statement bei der Siegerehrung: „Wer sich mit dem Boden und der Technik des Pfluges auskennt und deren bestmögliche Abstimmung erreicht, der schafft optimale Bedingungen für die Saat und die Ernte – die Grundlage für Erfolg im Ackerbau.“ Eine gute Berufsausbildung in der Landwirtschaft fördere ganz bewusst Spitzenleistungen, sagte die Ministerin und fügte hinzu: „Ich verstehe alle Berufswettbewerbe, zu denen auch das Leistungspflügen gehört, als ein klares Bekenntnis zur Zukunft der Landwirtschaft.“
Die Sieger:
Bei der abschließenden Siegerehrung belegte Luca Deisting (Orfgen, Rheinland-Pfalz) im Beetpflügen mit 129,5 Punkten den ersten Platz und qualifizierte sich somit für die Teilnahme an der 2019 in den USA. Carsten Berl (Kehl-Goldscheuer, Pflügergemeinschaft (PG) Ortenau), der mit 127,75 Punkten als Silbermedaillengewinner aus dem Wettbewerb im Beetpflügen hervorging, wird Deutschland bei der Weltmeisterschaft 2020 in Russland vertreten. Florian Sander (Bötersen, Niedersachsen), verpasste mit 118 Punkten als Titelverteidiger auf Rang drei nur knapp die Teilnahme an einer weiteren WM. Als Sieger des Bundesentscheids von 2016 nimmt Sander allerdings am 1. und 2. September an den Weltmeisterschaften auf dem Hofgut Einsiedel (Landkreis Tübingen) teil. Niklas Gröschel (PG Ulm) landete mit 111,25 Punkten auf dem vierten Platz.
Bei den Teilnehmern, die mit einem Drehpflug gestartet waren, siegte mit 135 Punkten Matthias Stengelin (Eigeltingen, PG Bodensee-Oberschwaben) und vertritt Deutschland in den USA. Stengelin musste lange um die Teilnahme an dem Bundesentscheid bangen. Nach der Teilnahme an der Weltmeisterschaft Ende November 2017 in Kenia, ist sein Drehpflug erst vor 3 Wochen wieder bei ihm eingetroffen. Stefan Oechsle (Setzingen, PG Ulm) fährt als zweiter Sieger mit 129,75 Punkten nach Russland. Andi Meyer (Burgdorf, Niedersachen) und Michael Dorner (PG Ortenau) wurden mit 114 Punkten Dritter im Drehpflügen.
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