
Maisstoppeln zerfetzen
Die Bekämpfung des Maiszünslers ist nach der Maisernte von entscheidender Bedeutung, um zukünftige Ernteschäden zu vermeiden. Durch gezielte mechanische Maßnahmen können die Raupenpopulationen effektiv reduziert und das Risiko für Folgeinfektionen wie Ährenfusarium im nachfolgenden Winterweizen minimiert werden.
von Dr. Jonathan Mühleisen, Regierungspräsidium Stuttgart erschienen am 02.09.2024Die Larven des Maiszünslers bohren sich während der Vegetationsperiode ins Innere der Maisstängel und überwintern in den Maisstoppeln. Um diese Populationen zu schwächen, ist es entscheidend, die Stoppeln und das Stroh nach der Ernte mit Mulchgeräten, Schlegelgeräten, Fräsen oder Scheibeneggen zu zerkleinern, wodurch viele Raupen abgetötet werden. In Schutzgebieten (IPSplus) ist diese mechanische Regulierung des Maiszünslers verpflichtend.
Ein weiterer Vorteil des Zerkleinerns ist die schnellere Verrottung der Maisstoppeln, wodurch das Befallsrisiko durch Ährenfusarium im nachfolgenden Winterweizen reduziert wird. Es ist wichtig, die Stoppeln möglichst direkt nach dem Häckseln des Maises zu mulchen oder anderweitig zu zerkleinern, da die Raupen sich im Laufe der Zeit tiefer in den Stängel zurückziehen und dann schwieriger durch mechanische Verfahren erfasst werden können.
Unterpflügen kann helfen
Je nach Intensität des Maisanbaus und den Witterungsbedingungen reichen diese oberflächennahen Maßnahmen jedoch nicht immer aus, um die Maiszünslerpopulation unter der Schadschwelle zu halten. Ein tiefes und gründliches Unterpflügen der gemulchten Maisstoppeln (mindestens 25 cm) sowie des gemulchten Maisstrohs, insbesondere bei Körnermais, kann hingegen einen ausreichenden und dauerhaften Bekämpfungserfolg erzielen. Dabei werden schlüpfende Falter am Verlassen des Bodens gehindert.
Wenn diese Methode nach dem Mulchen der Maisstoppeln nicht nur von einem Betrieb, sondern auch von den benachbarten Betrieben im Befallsgebiet angewendet wird, kann verhindert werden, dass der Maiszünsler von nahegelegenen Schlägen zufliegt. Unter günstigen Bedingungen kann dann lokal auf weitere Bekämpfungsmaßnahmen wie Insektizide oder Trichogramma verzichtet werden.
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