Die Deutsche Saatgutveredelung setzt auf Bodenfruchtbarkeit und neue Sorten
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Zwischenfrüchte
Christoph Felgentreu betreut die Terra-Life-Linie. "Unsere Sorten können nur auf gesundem Boden ihr Ertragspotential ausspielen", sagt Felgentreu. Dazu laufe mit der BOKU in Wien ein Feldprojekt, bei dem sich 20 Zwischenfruchtarten sich behaupten müssen. Untersucht werden Parameter wie Wurzellänge und das Bodenleben. In Baden-Württemberg laufe in Tachenhausen ein Langzeitprojekt zu Fruchtfolgeeffekten, zudem in Niedersachsen ein großer randomisierter Versuch im vierten Jahr, unter anderem zur Düngung.
Bremst Senf das Wurzelwachstum?
"Besonders stolz sind wir auf Projekt Catchy", erklärt Felgentreu. Das sind erste Erkentnisse aus dem Zwischenfrucht-Projekt:
- Eine Zwischenfrucht ist besser als keine
- Diversität auf dem Acker stimuliert Diversität im Boden
- Diversität des Bodenlebens stabilisiert die Bodenfruchtbarkeit
- Glykosinolate aus Senf könnten das Wurzelwachstum der Bestände bremsen, da sie nützlichen Pilzen im Boden stark entgegenwirken
Wintergerste
Paradies ist laut Oliver Welli-Stephan, Produktmanager für Getreide bei der DSV, mit einer Resistenz gegen Verzwergungsviren ausgestattet. Das Virus wird durch Blattläuse übertragen. Bisher sei die Lösung, Insektizide gegen die Läuse zu spritzen. Jetzt komme aber die erste Sorte mit Tolerant gegen das Virus; in Zeiten des Befalls liefere die Sorte deutliche Mehrerträge. Auch unter Nichtbefall liege die Sorte auf dem Niveau anderer Gerstensorten. Ziel: Bis 2019 soll Z-Saatgut von Paradies zur Verfügung stehen.
B-Weizen
Boss ist ein B-Weizen, der als robuster Vielzweckweizen gilt. Die Sorte soll einen hohen Proteingehalt bieten und ein solider Backweizen sein, ist zugleich aber als Brauweizen eingestuft - "Ein Novum für B-Weizen", meint Welli-Stephan. Zudem sei Boss als Fusarium 3 eingestuft - nach verschiedensten Vorfrüchten, etwa Raps, Mais. Boss sei bereits breit in der Vermehrung platziert. Sechs weitere Sorten stehen laut Welli-Stephan in der Prüfung.
Label geändert
Klare Trennung: Eingeführte Sorten bis zum 30. Juni 2018 verbleiben bei der IG, die neusten Sorten gibt es unter Label der DSV selbst. Bis alle Sorten über die DSV laufen, werde aber noch einige Zeit vergehen.
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