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Kälberaufzucht

Durchfälle verursachen große Verluste

Durchfallerkrankungen bei Kälbern verursachen nach wie vor in vielen Betrieben große Verluste in der Aufzucht. Selbst wenn die Kälber nicht an den Folgen des Durchfalls sterben, kommt es durch Kümmern, Infektionsanfälligkeit und Behandlungskosten zu wirtschaftlichen Verlusten. Man spricht von Neugeborenendurchfall, wenn die Kälber innerhalb der ersten zwei bis drei Lebenswochen an Durchfall erkranken. Die Ursachen können vielfältig sein.

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STUA Aulendorf
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Auch die Untersuchungszahlen am Staatlichen Tierärztlichen Untersuchungsamt Aulendorf – Diagnostikzentrum spiegeln diese Problematik wieder. So werden jeden Tag Kotproben von jungen Kälbern mit Durchfall untersucht. Dasselbe gilt für Kälber, die an einer Durchfallerkrankung verendet sind. Die wichtigsten Infektionserreger, die bei Kälbern unter vier Wochen zu Durchfall führen, sind Kryptosporidien und Rotaviren. Nachweise von Bovinen Coronaviren und darmschädigenden E. coli sind dagegen eher sporadisch.

Durchfälle führen zum Verlust von Flüssigkeit (bis zu 8 Liter pro Tag). Dadurch wird das Herz-Kreislaufsystem beeinträchtigt, es kommt zum Festliegen und Kreislaufschock. Außerdem tritt der Verlust von Elektrolyten und Puffern ein. Das Blut übersäuert und das Kalb hört auf zu trinken - ein Teufelskreis.

 

So gehen Sie zur Ursachenfindung vor:

  • Senden Sie eine Kotprobe zur Untersuchung auf infektiöse Ursachen ein.
  • Überprüfen Sie parallel dazu mögliche nicht-infektiöse Faktoren, die zu Durchfall führen können. Die wichtigsten sind: Hygienemängel bei der Geburt, bei der Aufstallung und der Tränke, Tränkeregime (Temperatur, Menge, Verabreichung), Stress durch Transport oder Umstallung, Immunstatus, Kolostrumversorgung und Muttertierimpfung.

Durchfallerkrankungen frühzeitig erkennen und behandeln

  • Ersatz von Flüssigkeits- und Elektrolytverlusten sowie Energiezufuhr (Vollmilch) und Beseitigung der Blutübersäuerung. 
  • Elektrolyttränken als Zwischentränke zusätzlich zur normalen Milchtränke anbieten.
  • Rechtzeitig den Tierarzt hinzuziehen, wenn die Symptome nicht besser werden.
  • Flüssigkeits- und Elektrolytverluste über Infusionen ausgleichen (vor allem bei fortgeschrittener Austrocknung, deutlich eingesunkenen Augen oder das Kalb trinkt nicht mehr).
  • Unkomplizierter Durchfall (ohne Fieber) ist kein Grund für den Einsatz von Antibiotika, da in der Regel keine bakterielle Ursache vorliegt.

Durchfällen richtig vorbeugen

  • Neugeborene Kälber in gereinigte und desinfizierte Einzelboxen oder Einzeliglus aufstallen, trockene Einstreu, zugfreie Frischluft
  • Erregerverschleppungen vermeiden, Infektionskette durchbrechen (Stiefelhygiene!).

  • Optimale Kolostrumversorgung.

  • Bei Bedarf Muttertierimpfung; die Impfung kann nur wirken, wenn die Kälber Milch der vorschriftsmäßig geimpften Kühe erhalten.
  • Einsendung von Kotproben in das STUA – Diagnostikzentrum.
  • Zur Diagnostik können Sie frisch entnommene Einzelkotproben (bis zu drei Proben werden von der Tierseuchenkasse übernommen, Menge: 5 ml) von möglichst frisch erkrankten und nicht behandelten Kälbern einsenden. Wichtig ist, dass Sie das Alter der Tiere angeben. Kottupfer sind nicht geeignet. Routinemäßig werden Untersuchungen auf Rota- beziehungsweise Coronaviren, Kryptosporidien sowie Bakterien und eine Salmonellenanreicherung eingeleitet. E. coli und Enterokokken stellen die normale Bakterienflora im Darm dar. Selten werden krankmachende E. coli oder andere coliforme Keime wie Klebsiella sp. oder Hefen als Durchfallursache nachgewiesen.
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