Marketinggesellschaft wird künftig separat geführt
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„Die Trennung war eine folgerichtige Entscheidung aus der Entwicklung in den letzten 25 Jahren, in denen sich die Anforderungen an das Marketing immer weiter von denen an die berufsständische Arbeit auseinander entwickelten“, wies Eugen Setz, seit 25 Jahren Geschäftsführer beider Organisationen und nun altershalber ausscheidend, auf die Notwendigkeit zu diesem Schritt hin. Zum neuen Geschäftsführer des Verbandes wurde von der Mitgliederversammlung Gartenbauingenieur Dietmar Bahler bestellt. Er blickt auf eine langjährige Tätigkeit in der Obstwirtschaft mit großer Erfahrung zurück.
Die beiden neuen Vorsitzenden der Obstregion Bodensee, Erich Röhrenbach aus Immenstaad und Thomas Heilig aus Bavendorf, haben über viele Jahre Erfahrung in der berufsständischen Arbeit gesammelt: Erich Röhrenbach als seitheriger stellvertretender Vorsitzender des Verbandes und Thomas Heilig als stellvertretender Vorsitzender des Obsterzeuger Ravensburg, einem von fünf Basisverbänden in der Region Bodensee mit direkter Mitgliedschaft der Obsterzeugerbetriebe. Mittelbar gehören so etwa 1100 Obsterzeugerbetriebe dem Verband Obstregion Bodensee e.V. an. Aus Altersgründen nicht mehr angetreten ist der bisherige erste Vorsitzende Helmut Jäger aus Lindau, der das Amt seit 2006 innehatte.
Erfolge zu erzielen immer schwieriger
In der Mitgliederversammlung sprach Jäger davon, dass es immer schwieriger werde, gegen gesellschaftliche Strömungen anzugehen und Erfolge zu erzielen. Die Landwirtschaft werde gegenüber Umweltschutzinteressen inzwischen als unbedeutend angesehen. Nicht zuletzt habe der Mindestlohn dem Obstbau nachhaltig zugesetzt. Dennoch habe er die Aufgabe gerne gemacht und er appelliere an die Mitverantwortung seiner Berufskollegen, wenn es um berufsständisches Engagement gehe.
Für Jüngere werde es aber immer schwerer, Ehrenamt und berufsständischen Einsatz noch miteinander zu verbinden. Beides fordere seinen Tribut, so Jäger. Davon, dass Recht haben und Recht bekommen zwei paar Stiefel seien, hätten die letzten Jahre fortlaufend Beweise geliefert, fügte Setz an. Das Grünlandumbruchverbot stehe symptomatisch hierfür. In der Sache nämlich, dass Obstanbauflächen positiv abschneiden, habe man Recht bekommen, politisch aber eine Ohrfeige erhalten. Ebenso wie bei der völlig überzogenen Ausweitung des Landschaftsschutzgebietes Tettnanger Wald und aktuell beim Gewässerabstand, wo man die Obstbaubetriebe jahrelang in Sicherheit wog und jetzt abrupt eine Kehrtwendung einleitet.
Neugestaltung des Markenauftritts
Neue Geschäftsführerin der Obst vom Bodensee Marketinggesellschaft mbH ist Manuela Heinrich. Sie ist Diplom-Betriebswirtin (FH) mit Schwerpunkt Marketing und bringt Berufserfahrung aus einem Industrieunternehmen mit. Vollends komplettiert wird der Wechsel auch in der Marketinggesellschaft durch die turnusmäßige Übernahme des Vorsitzes des Beirats für die kommenden zwei Jahre durch Dr. Egon Treyer, Geschäftsführer der Marktgemeinschaft Bodenseeobst (MaBo). Er löst Jürgen Nüssle, Geschäftsführer der Württembergischen Obstgenossenschaft (WOG), ab. Zum Stellvertreter wurde Hermann Sommerfeld, Obsterzeuger aus Frickingen und Vorstandsvorsitzender der MaBo, gewählt.
Ein größeres Vorhaben steht für den Herbst mit der Neugestaltung des Markenauftritts „Obst vom Bodensee“ an. Zusammen mit den Verantwortlichen der Obst vom Bodensee Vertriebsgesellschaft und der Salem-Frucht und gestützt auf Vorleistungen einer Projektgruppe der Sigmaringer Hochschule als weiterem Ideengeber wurde 2016 und 2017 ein Konzept erarbeitet, um der Marke neue Impulse zu geben. In den letzten beiden Jahrzehnten ist das Erscheinungsbild der Marke „Obst vom Bodensee“ immer stärker zurückgedrängt worden. Es dominieren die Eigenmarken des Handels und zunehmend führt auch eine stringente Markenführung der Clubsorten dazu, dass „Obst vom Bodensee“ in der Marken-Kommunikation neue Akzente benötigt.
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