Die Macht des Lebensmitteleinzelhandels ist groß
Die großen Discounter nutzten immer öfter ihre dominierende Marktmacht und setzten damit unterschiedliche Forderungen nach mehr Umwelt-, Tier- und Verbraucherschutz durch, zitiert der Bundesverband Rind und Schwein (BRS) das Handelsblatt in einer Ausgabe des Wirtschaftsmagazins vor zwei Jahren. Anlass war damals das Verbot von verschiedenen Pflanzenschutzmittelwirkstoffen, trotz gesetzlicher Zulassung und der Festlegung von Grenzwerten, die selbst bei lebenslanger Aufnahme mit der Nahrung kein Gesundheitsrisiko darstellten. Die Forderungen setzten sich fort über den Einsatz von Antibiotika und Wünsche bei der Haltung von Tieren.
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Das sei alles nicht schlimm, wenn solche Festsetzungen auf Augenhöhe mit den Erzeugern erfolgen würden und erforderliche Investitionen durch Wirkstoffwechsel oder Mindererträge und Stallbaukosten über einen Mehrerlös ausgeglichen werden könnten, merkt der BRS jetzt auf seinen Online-Seiten hierzu an. Das sei aber selten der Fall und wenn, dann nur für eine begrenzte Dauer. Letztlich wolle der Verbraucher aber für neue Standards nicht mehr zahlen, so dass der Preiskrieg der Discounter untereinander meist auf dem Rücken der Erzeuger ausgetragen werde.
Damit soll jetzt Schluss sein, fordert derweil der Agrarausschuss des Europäischen Parlaments. Er möchte Handelsunternehmen untersagen, so der BRS, ihren Lieferanten Tierwohl- und Umweltschutzstandards aufzuzwängen, die über das gesetzliche Mindestmaß hinausgehen und letztlich nichts weiter als "Greenwashing" beziehungsweise ein "Mehr an Sicherheit" vorgaukelten, für das jede wissenschaftliche Grundlage fehle. Die Diskussion sei im vollen Gange. Was wird sich durchsetzen? "Fakten" oder "Ideologie"? fragt die Interessensvertretung. Eine berechtigte Frage.
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