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Julia Klöckner beim Bauerntag in Horb

Positiv der öffentlichen Debatte stellen

Die Landwirtschaft und die ländlichen Räume stärken. Wie dieses Ziel zu erreichen ist, darüber sprach die Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, Julia Klöckner, beim Bauerntag am Dienstag, den 5. Februar 2019, in Horb (Landkreis Freudenstadt). Die Kreisbauernverbände Calw und Freudenstadt hatten auch die Öffentlichkeit eingeladen. Ihr Signal: Die Landwirtschaft öffnet sich, präsentiert mit ihren Marktpartnern ihre Leistungen und stellt sich der Diskussion.
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Bundesministerin beim Bauerntag am 5. Februar 2019 in Horb – Julia Klöckner, Kreis­obmänner Gerhard Fassnacht (links) und Friedrich Großhans (2. von rechts), Landfrauen-Präsidentin Juliane Vees (3. von rechts) und Staatssekretär Hans-Joachim Fuchtel (zwischen Klöckner und Vees) freuen sich über die große Zuhörerzahl in der Hohenberghalle.
Bundesministerin beim Bauerntag am 5. Februar 2019 in Horb – Julia Klöckner, Kreis­obmänner Gerhard Fassnacht (links) und Friedrich Großhans (2. von rechts), Landfrauen-Präsidentin Juliane Vees (3. von rechts) und Staatssekretär Hans-Joachim Fuchtel (zwischen Klöckner und Vees) freuen sich über die große Zuhörerzahl in der Hohenberghalle.Krehl
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Horb am Neckar (Landkreis Freudenstadt), 5. Februar 2019

Überregionaler Bauerntag der Kreisbauernverbände Calw und Freudenstadt

Bundesministerin Julia Klöckner:
Positiv der öffentlichen Debatte stellen

 

Gerhard Fassnacht eröffnet bereits den Bauerntag. Da tragen Helfer schnell noch zusätzliche Tische und Bänke in die Hohenberghalle. Der Andrang der Besucher ist größer als gedacht. Alle wollen offensichtlich die Bundesministerin hören. Plötzlich strömen die Prominenz und Fotografenschar zum Eingang. Die Blaskapelle spielt auf. Julia Klöckner erscheint. Winken hier, Small-Talk dort, Applaus im Saal.

Fassnacht eilt zum Mikrofon. Eine ganze Liste die Landwirte umtreibender Themen von der Agrarpolitik, Bürokratieabbau, Milchmarkt, Tierwohl, Natur- und Pflanzenschutz bis hin zum ländlichen Raum, Forst, Weidewirtschaft und Wolfsgefahr gibt der Freudenstädter Kreisvorsitzende der Ministerin mit für ihre Rede.

„Offen für Kritik sein, miteinander reden und sich nicht gegeneinander ausspielen."
Bundesministerin Julia Klöckner

Nicht gegeneinander ausspielen

Julia Klöckner legt ihr Manuskript zur Seite. Sie beginnt, die lange Liste Fassnachts abzuarbeiten. Zielkonflikte spricht sie an. Erklärt, weshalb eine leistungsstarke Landwirtschaft auch bei uns wichtig ist, um das Leid von über 820 Millionen Hungernden und zwei Milliarden Mangelernährten auf der Welt zu lindern.

Von „Kampfbegriffen“ wie Agrarfabrik, industrielle Produktion oder Massentierhaltung hält sie nichts. Ebenso wenig vom Ausspielen von groß und klein, konventionell und Öko.

Offen miteinander sprechen

Immer wieder appelliert die Bundesministerin, zielorientiert Probleme anzusprechen, ebenso den Anteil der Landwirtschaft beispielsweise am Insektenschwund oder an Emissionen.

Immer wieder ruft sie dazu auf, sich für Änderungen in der Gesellschaft, andere Meinungen und Ansichten zu öffnen, offen für Kritik zu sein, miteinander zu reden und sich nicht gegeneinander auszuspielen. Das gelte für alle Seiten. Landwirtschaft und Umweltschutz wolle sie versöhnen, betont die Bundesministerin.

„Wenn alle mit mir zufrieden sind,
hätte ich etwas falsch gemacht."
Bundesministerin Julia Klöckner

Erwartung und Verhalten in Einklang bringen

„Wenn alle mit mir zufrieden sind, hätte ich etwas falsch gemacht", stellt sich Klöckner auch brisanten Themen. „Natürlich müssen wir auch an Themen wie Tierwohl, Ferkelkastration, Glyphosat und andere herangehen, aber schrittweise. Sonst haben wir weiterhin viel auf dem Teller, aber aus Ländern mit viel niedrigeren Standards als bei uns“, betont sie.

Zugleich gelte es, dem Verbraucher zu sagen, die „Erwartungs- mit der Verhaltensebene in Einklang zu bringen“. Ziel solle sein, „montags so einzukaufen, wie sonntags gesagt“.

„Die Erwartungsebene mit der Verhaltensebene in Einklang zu bringen“.
Bundesministerin Julia Klöckner

Aktivisten machen Lärm

Plötzlich wird es laut. Immer lauter. Einige Tierrechtsaktivisten und Tierversuchsgegner recken Plakate gegen Fleischverzehr, Ferkelkastration und „Massentierhaltung“ in die Höhe. Mit Lärm über Lautsprecher stören sie Klöckners Rede.

Die Ministerin reagiert professionell. Demonstrationen gehörten zur Demokratie. Menschlicher Umgang miteinander ebenso. Sie lässt sich nicht davon abbringen, ihre Rede fortzusetzen. Die Aktivisten treten vor die Bühne, Blitzlichtgewitter leuchtet auf, die Demonstranten haben „ihre Bilder“ und verlassen schließlich die Halle.

Dank mit Spezialitätren aus dem Schwarzwald

„Die Art der Veranstaltung hat ihren Verlauf nicht verdient“, bedauert Fassnacht die Störungen. So fällt neben dem Präsentkorb mit regionalen Spezialitäten wie Honig aus dem Schwarzwald der Dank der Gastgeber an die Ministerin umso intensiver aus.

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