Hauk schlägt Hilfen in Millionenhöhe vor
Bei einem baden-württembergischen Waldgipfel am Montag, 1. September 2019 in Stuttgart, hat Forstminister Peter Hauk einen Notfallplan und Hilfen in Millionenhöhe für den Wald vorgeschlagen. Zur Finanzierung des zusätzlichen Personalbedarfs, der neuen Fördermaßnahmen und Forschungsvorhaben würden im nächsten Doppelhaushalt 2020/2021 jährlich 40 Millionen Euro benötigt, sagte Hauk.
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Insgesamt brauche es nach Aussage des Ministers erhebliche finanzielle Mittel, um die nach der Krisenbewältigung anzugehende Wiederbewaldung zu ermöglichen. Deshalb habe ich mich beim Bund dafür eingesetzt, dass die forstlichen Maßnahmen im Rahmen der GAK-Förderung für die kommenden vier Jahre auf Bundesebene um weitere 800 Millionen Euro aufgestockt werden“, so Hauk. Baden-Württemberg müsse diese Fördermaßnahmen dann mit circa 15 Millionen Euro jährlich über vier Jahre hinweg aus Landesmitteln kofinanzieren.
Leistungen für Mensch und Umwelt erhalten
Wie der Forstminister betonte, befinden sich die Wälder in Baden-Württemberg in einer Ausnahmesituation. Der Klimawandel habe ihnen mit Dürre, Hitze und Schädlingen stark zugesetzt. Oberstes Ziel sei es, den Wald mit all seinen Leistungen für Mensch und Umwelt zu erhalten. Mit dem Notfallplan wolle man ein Zeichen für den Wald und seine Erhaltung setzen. Der Notfallplan sei ein Signal für entschlossenes Handeln, um den Auswirkungen des Klimawandels gemeinsam zu begegnen.
Zum Waldgipfel waren Vertreter aus den Bereichen Wald, Erholung-, Umwelt- und Naturschutz, der Bauernverbände, der Kirchen, den kommunalen Landesverbänden, der Sägeindustrie, der Politik und der Wissenschaft geladen. Die über 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmer diskutierten, nach einer Darstellung der aktuellen Situation im Land, den von Minister Hauk vorgelegten Entwurf eines Notfallplans Wald für Baden-Württemberg. Die Ergebnisse des Gipfels will Hauk im Kabinett vorstellen und beim Waldgipfel von Bundeslandwirtschaftsministerin Klöckner Ende September einfließen lassen.
Auf dem Waldgipfel wurde deutlich, dass alle Betroffenen in größter Sorge sind und dass sie bereit sind, gemeinsam an Lösungen zu arbeiten. Der Minister betonte: „Wir haben uns ein genaues Bild von der Situation gemacht und auch unsere Wissenschaftler in die Bewertung der Lage einbezogen. Gemeinsam mit allen Verantwortlichen müssen wir nun handeln. Der Notfallplan ist dabei ein erster Schritt. Klar ist, dass am Ende ein Masterplan auf dem Tisch liegen muss, der den Wald langfristig fit für den Klimawandel macht“.
Handfeste und schnelle Unterstützung
Für die Waldbesitzer soll der Notfallplan eine handfeste und kurzfristige Unterstützung sein. Man lasse die Betroffenen mit ihren erheblichen Schäden nicht allein, versicherte Hauk. Der Notfallplan zeige außerdem auf, wie man gemeinsam der Bedrohung rasch entgegentreten könne. Die geschaffenen Fördermaßnahmen würden beibehalten und noch weiter ausgebaut.
Noch in diesem Jahr sollen Beihilfen für Aufarbeitung und Entrindung freigegeben und Sammelanträge forstwirtschaftlicher Zusammenschlüsse gefördert werden. Ein wichtiges neues Förderelement sei der kurzfristig umsetzbare Einsatz von angelernten Hilfskräften, die als Unterstützung im Bereich des Borkenkäfermonitorings helfen können, die weitere Verbreitung des Borkenkäfers einzudämmen.
Forstkammer fordert schnelle Umsetzung
Die Waldeigentümer sehen in dem von Minister Peter Hauk vorgestellten Notfallplan Wald eine gute Grundlage zum Schutz der Wälder und zur Bewältigung der derzeitigen Krisensituation. Das sagte Forstkammer-Präsident Roland Burger in Anschluss an den Waldgipfel in Stuttgart. In einigen Punkten müsse der Plan jedoch noch konkreter werden. Außerdem müsse nach der Planung nun eine schnelle Umsetzung erfolgen. Die Waldeigentümer forderten Finanzministerin Edith Sitzmann auf, die notwendigen Finanzmittel bereitzustellen.
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