Deutschlandweit Proteste gegen Milchpreissenkung
Mit zahlreichen Protestaktionen vor Filialen der Discounter haben Landwirte bundesweit ihren Unmut über die von den Lebensmitteleinzelhandelsfirmen Aldi, Lidl und REWE in den Listengesprächen mit den Molkereien durchgesetzten Preissenkungen für Konsummilch, Quark und Sahne kundgetan. Aldi, Lidl und REWE hatten in Zeitungsanzeigen die Preisreduzierungen angekündigt. So wurde unter anderem der Verkaufspreis für einen Liter Vollmilch um zwölf auf 61 Cent und für 200 Gramm Schlagsahne um elf auf 39 Cent gesenkt.
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Der Deutsche Bauernverband (DBV) sprach von einer Provokation. Die Preissenkungen seien nicht durch die Angebots- und Nachfragesituation begründet, sondern allein durch die extreme Marktmacht der wenigen Einkaufszentralen im Lebensmittelhandel gegenüber den Molkereien zu erklären. Vor allem die Aldi-Gruppe habe ihre Wettbewerbssituation schamlos und missbräuchlich ausgenutzt. Der DBV forderte die Bauernfamilien, die Familien der Mitarbeiter in den Molkereiunternehmen und die Menschen im ländlichen Raum dazu auf, ihr Einkaufsverhalten zu überdenken. DBV-Präsident Gerd Sonnleitner wandte sich an den Präsidenten des Bundeskartellamtes, Dr. Bernhard Heitzer, und erbat eine sofortige kartellrechtliche Überprüfung der zeitgleichen und in den...
