Anerkennung für die Bauern
- Veröffentlicht am

Stuttgart, Neujahr, 1. Januar 2020
Neujahrsgrußwort von Minister Peter Hauk
Peter Hauk MdL ist seit 2016 Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz (MLR). Dieses Amt hatte bereits von 2005 bis 2010 inne. Danach war er bis 2016 Vorsitzender der CDU-Fraktion im Landtag von Baden-Württemberg. Der studierte Forstwissenschaftler, frühere Forsteinrichter und Forstamtsleiter ist seit 1992 direkt gewählter Abgeordneter des Wahlkreises Neckar-Odenwald.
"Liebe Bäuerinnen und Bauern,
liebe Leserinnen und Leser,
erneut liegt ein turbulentes Jahr hinter uns - turbulent in vielerlei Hinsicht. Das Volksbegehren „Rettet die Bienen“, das Agrar- und das Klimapaket der Bundesregierung, die Verschärfung der Düngeverordnung, Mercosur, die Entfremdung der Verbraucherinnen und Verbraucher von der Landwirtschaft und die Diskussionen um das Tierwohl - unsere heimische Landwirtschaft steht unter Druck wie nie zuvor.
"Unsere heimische Landwirtschaft steht unter Druck wie nie zuvor."
Beispiel Volksbegehren: Es ist erfreulich, dass sich immer mehr Menschen für die Verbesserung der Biodiversität interessieren und engagieren. Die im Volksbegehren vorgeschlagenen Maßnahmen gehen aber nahezu ausschließlich zu Lasten unserer heimischen Landwirtschaft und völlig an der Realität vorbei. Die geforderte Einschränkung der Produktion hätte die Wettbewerbsfähigkeit unserer Betriebe massiv geschwächt und den Strukturwandel beschleunigt. Das war zu verhindern.
Landwirtschaft leistet Beitrag zur Verbesserung der Biodiversität
Die Landwirtschaft leistet ihren Beitrag zur Verbesserung der Biodiversität und möchte dies auch künftig tun. Aber dazu brauchen die Landwirte Unterstützung – seitens der Verbraucher und des Staates.
Die Landesregierung hat deshalb zur Weiterentwicklung des Gesetzentwurfs zum Volksbegehren ein Eckpunktepapier erarbeitet und in den letzten Wochen einen intensiven Dialog mit allen betroffenen Verbänden geführt, um einen Ausgleich der Interessen zu erreichen, der für alle Seiten annehmbar ist.
"Für mich steht bei der gesamten Klimadiskussion eines im Mittelpunkt: die Landwirtschaft ist nicht das Problem, sondern ein wichtiger Teil der Lösung."
Für mich steht bei der gesamten Klimadiskussion eines im Mittelpunkt: die Landwirtschaft ist nicht das Problem, sondern ein wichtiger Teil der Lösung. Mein Ziel ist, dass es auch künftig bäuerliche Familienbetriebe gibt. Das alle Generationen eine Planungssicherheit haben und wir auch weiterhin regionale Lebensmittel produzieren. Bauer und Biene, das ist kein Widerspruch. Und deshalb müssen wir, wenn wir über den Schutz der Biene sprechen, auch über den Schutz der Bäuerinnen und Bauern reden.
Es dient weder dem Naturschutz noch dem Tierwohl, wenn unsere Betriebe immer mehr unter Druck gesetzt werden und im Durchschnitt noch weniger verdienen als ohnehin schon.
"Die Gesellschaft muss wieder erkennen, welchen Wert Landwirtschaft hat und dass Sie, liebe Bäuerinnen und Bauern, Respekt und Anerkennung verdienen."
Vor diesem Hintergrund habe ich großes Verständnis dafür, dass unsere Bäuerinnen und Bauern in Aktion treten und auf ihre Sorgen aufmerksam machen. Die Gesellschaft muss wieder erkennen, welchen Wert Landwirtschaft hat und dass Sie, liebe Bäuerinnen und Bauern, Respekt und Anerkennung und nicht ständig Misstrauen und Vorwürfe verdienen.
Wir können alle nur hoffen, dass die Diskussionen um Insektensterben, Klimawandel, Klimaschutz und Tierwohl endlich dazu führen, dass sich das Umdenken der Menschen nicht nur in unverbindlichen Umfragen bemerkbar macht, sondern auch an der Ladentheke beim Kauf unserer hochwertigen regionalen Produkte.
Ich bedanke mich für Ihren Einsatz in der Landwirtschaft, für Artenschutz, Klima und unsere Heimat
Ich bedanke mich bei Ihnen allen für Ihren unermüdlichen Einsatz in der Landwirtschaft, für den Artenschutz, das Klima und für unsere Heimat. Ich bedanke mich auch bei den Vertreterinnen und Vertretern der Berufsverbände. Sie tragen durch ein weitsichtiges und sachliches Verhandlungsgeschick, nicht nur in den letzten Wochen, entscheidend dazu bei, den Beruf des Landwirts wieder in den Mittelpunkt der Gesellschaft zu rücken.
Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien für das Jahr 2020 alles Gute, Gesundheit und Gottes Segen."
Zu diesem Artikel liegen noch keine Kommentare vor.
Artikel kommentierenSchreiben Sie den ersten Kommentar.