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Bislang keine gravierende Schäden beim Baumobst

Frostnächte überstanden – vorerst

Die fünfte Frostnacht in Folge (Freitag, 27. März 2020) ist vorüber. Noch scheinen sich die Schäden beim Baumobst nicht auf den Ertrag auszuwirken. Zum Glück hatte die auch tagsüber kühle Witterung die Entwicklung der Obstbäume am Bodensee deutlich eingebremst. Ansonsten wären die Folgen durch die Minustemperaturen möglicherweise gravierender gewesen.
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Eine Eishülle schützt die Knospen vor tiefen Minustemperature. Doch die Frostberegnung darf nur bei Windgeschwindigkeiten unter 12 km/h laufen, um sicherzustellen, dass die Knospen kontinuierlich beregnet werden.
Eine Eishülle schützt die Knospen vor tiefen Minustemperature. Doch die Frostberegnung darf nur bei Windgeschwindigkeiten unter 12 km/h laufen, um sicherzustellen, dass die Knospen kontinuierlich beregnet werden. Günthör
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Das Thermometer am Kompetenzzentrum Obstbau Bodensee (KOB) in Bavendorf zeigte minus vier Grad als tiefste Temperatur an, auch für die vergangene Nacht. Geschlossene Knospen können solche Temperaturen gerade noch ohne Blessuren überstehen. Bei erkennbaren Blütenblättern liegt die Toleranz nur noch bei minus zwei Grad. Doch die absolute Temperatur allein gibt nicht den Ausschlag, denn in Kombination mit dem kalten Ostwind kann sich die Lage verschärfen. Das zeigt sich jetzt beim Auszählen am KOB, wie Michael Zoth berichtet. Am deutlichsten treten Frostschäden bei Kirschen zutage. Dort hat der KOB-Mitarbeiter mit seinem Team 30 Prozent geschädigte Blütenknospen festgestell. Auch bei manchen Apfelsorten zeigten sich Auswirkungen des Frosts, aber noch in einem Ausmaß, das nicht ertragsrelevant ist. Dagegen kamen Zwetschgen, bei denen sich die Blüte teils gerade öffnet, erstaunlicherweise ungeschoren davon.

Frostschäden in Südbaden


Nicht so in anderen Regionen des Landes. Aus Südbaden, wo die Vegetation in etwa eine Woche voraus ist und sich die Blüten bereits im Stadium Rote Knospe befinden, erreichten Zoth Anrufe von Obstbauern, die über gravierende Folgen der Frostnächte berichteten. 70 Prozent und mehr der Blütenknospen seien geschädigt. Belegt wird der Frostschaden an aufgeschnittenen Knospen, deren Samenanlagen braun verfärbt sind.

Fruchtansatz verbessern mit Phytohormonen?


„Es gibt zwar Möglichkeiten, den Fruchtansatz zu verbessern, aber sie sind begrenzt und ihre Wirkung nicht eindeutig belegt“, lautete die Antwort an die Hilfesuchenden. An erster Stelle kommt dabei der Pflanzenwachstumsregulator Prohexadion-Calcium in Frage. Voraussetzung für positive Effekte des Einsatzes der entsprechenden Produkte Regalis plus oder des besser löslichen Kudos ist allerdings, dass die Bäume den Wirkstoff auch aufnehmen können. Dazu muss sich eine ausreichende Masse an Blattrosetten gebildet haben. Während dies in Südbaden gegeben ist, ist es am Bodensee dafür noch zu früh.

Nächste Woche droht erneut Frost

Bleibt die Hoffnung auf eine Wetteränderung, die sich am letzten Märzwochenende nun auch einstellen soll. Doch für nächste Woche sind bereits neue Fröste angekündigt, bei einer dann fortgeschrittenen Vegetation. Dann werden die Frostberegnungen im Raum Langenargen-Oberdorf und anderswo wieder laufen – sofern der Wind dies zulässt. Denn wenn die Knospen während der Beregnung nicht kontinuierlich mit Wasser besprüht werden, könnten die Schäden durch die dann auftretende Verdunstungskälte womöglich größer sein als ohne Beregnung.

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