Geben Sie einen Suchbegriff ein
oder nutzen Sie einen Webcode aus dem Magazin.

Geben Sie einen Begriff oder Webcode ein und klicken Sie auf Suchen.
Dr. Gero Hocker im Interview mit BWagrar

Vom Buhmann zum Problemlöser - Wie geht das?

Wie kann in die öffentliche Debatte um die Landwirtschaft mehr Objektivität und Dialog statt Konfrontation kommen? Das erklärt im Interview mit BWagrar Dr. Gero Hocker, FDP-Agrarsprecher im Bundestag und Autor des Buchs „Vom Buhmann zum Problemlöser: Gebt Bauern in Deutschland endlich wieder eine Zukunft!“.
Veröffentlicht am
/ Artikel kommentieren
Dr. Gero Hocker, seit 2017 Bundestagsabgeordneter für den Wahlkreis Osterholz-Verden (Niedersachsen) und FDP-Agrarsprecher, ist Autor des Buchs „Vom Buhmann zum Problemlöser: Gebt Bauern in Deutschland endlich wieder eine Zukunft!“
Dr. Gero Hocker, seit 2017 Bundestagsabgeordneter für den Wahlkreis Osterholz-Verden (Niedersachsen) und FDP-Agrarsprecher, ist Autor des Buchs „Vom Buhmann zum Problemlöser: Gebt Bauern in Deutschland endlich wieder eine Zukunft!“Privat
Artikel teilen:

BWagrar-Interview mit Dr. Gero Hocker

Wie werden Bauern vom Buhmann zum Problemlöser?

Dr. Gero Hocker, seit 2017 Bundestagsabgeordneter der FDP für den Wahlkreis Osterholz-Verden (Niedersachsen), FDP-Sprecher für Landwirtschaft und Ernäh-rung und seit 2019 Präsident des Deutschen Fischerei-Verbands, ist Mitglied im Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft des Deutschen Bundestags. Der Autor des Buchs „Vom Buhmann zum Problemlöser: Gebt Bauern in Deutschland endlich wieder eine Zukunft!“ erklärt im Interview mit BWagrar, wie in die öffentliche Debatte um die Landwirtschaft mehr Objektivität und Dialog statt Konfrontation kommen kann.


BWagrar: Herr Dr. Hocker, Sie fordern in der Diskussion um die Landwirtschaft mehr wissenschaftliche Fakten und Respekt für die Bauern. Wie ist das zu errei-chen?

Hocker: Hier kommt es auf jeden einzelnen an. Anlässlich des „Berichts zur Lage der Natur“ von Ministerin Schulze hieß es vor kurzem, der Zustand der Natur sei vor allem in landwirtschaftlich geprägten Gebieten schlecht. Dabei haben Ministerin und Presse mal wieder zwei völlig gegensätzliche Ziele in einen Topf geworfen, nämlich die Insektenbiomasse und die biologische Vielfalt. Genau so geht es nicht.

Landwirte, die die Realität auf den Höfen jeden Tag vor Augen haben, verlangen zurecht eine klare Benennung der Ziele auf der Grundlagen von Fakten. Passiert dies nicht, werden immer wieder planlos Maßnahmen ergriffen, ohne dem vermeintlichen Ziel auch nur einen Schritt näher zu kommen.

BWagrar: Der Einzelhandel hat starke Marktmacht gegenüber Erzeugern und Verarbeitern. Wie kann die Marktposition der landwirtschaftlichen Betriebe in der Wert-schöpfungskette gestärkt werden?

Hocker: Aus politischer Sicht wäre es wünschenswert, dass die Marktposition der Landwirte wenigstens nicht ständig geschwächt wird. Denn das passiert gerade. Durch die weitere Benachteiligung der heimischen Landwirtschaft, die schon jetzt auf höchsten Standards basiert, betreiben Union und SPD Wirtschaftsförderung für ausländische Produzenten, die Naturschutz und Tierwohl eine weitaus geringere Priorität einräumen.

"Wir als FDP fordern, auf EU-Ebene Standards bei Tierhaltung, Pflanzenschutz und Düngung zu vereinheitlichen."
Dr. Gero Hocker, MdB, FDP-Agrarsprecher


Wir als FDP fordern, auf EU-Ebene Standards bei Tierhaltung, Pflanzenschutz und Düngung zu vereinheitlichen. Dafür besteht in den laufenden sechs Monaten unter deutscher Ratspräsidentschaft und mit deutscher Kommissionspräsidentin ein einmaliges Zeitfenster. Daran wird sich nicht zuletzt Ministerin Klöckner messen lassen müssen.

BWagrar: Unverlässliche Rahmenbedingungen hemmen häufig die Investitions-neigung in der Landwirtschaft. Was ist zu tun, um die Entscheidungsprozesse in der Verwaltungspraxis zu beschleunigen und Zielkonflikte beispielsweise zwischen Immissions- und Tierschutz aufzulösen und so die Planungssicherheit zu verbessern?

Hocker: Landwirte brauchen verlässliche und langfristige Rahmenbedingungen zur Ausrichtung ihrer Betriebe. Die Bereitschaft, in Tierwohl zu investieren, ist da. Diese hat aber keinen Mehrwert, wenn für entsprechende Produkte kein angemessener Preis am Markt zu erzielen ist oder gebaute Ställe aufgrund neuer Vorgaben bereits nach kurzer Zeit wieder geändert werden müssen.

Zielkonflikte etwa zwischen Immissions- und Tierschutz müssen klar benannt werden. Ministerin Klöckner tut immer so, als könne man alle Ziele gemeinsam erreichen. Das ist falsch. Es braucht eine eindeutige Marschrichtung und Prioritätensetzung, die auch unter folgenden Regierungen Bestand haben muss.

Mehr zum Thema:
0 Kommentare
Was denken Sie? Artikel kommentieren

Zu diesem Artikel liegen noch keine Kommentare vor.
Schreiben Sie den ersten Kommentar.

Artikel kommentieren
Was denken Sie? Artikel kommentieren
Ort ändern

Geben Sie die Postleitzahl Ihres Orts ein.