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BMEL fördert Wildrettersysteme

Drohnen sollen Rehkitze vor Mähtod retten

Vegetations- und witterungsbedingt bleibt den Landwirten nur ein kleines Zeitfenster, um ihre Wiesen zu mähen. Moderne Landmaschinen arbeiten dabei immer schneller und effizienter. Aus der Kabine der großen Maschinen kann der Fahrer Wildtiere in dichten Grasbeständen jedoch häufig nicht entdecken. Nun sollen Drohnen die Jungtiere rechtzeitig entdecken und vor dem Mähtod schützen. Das Bundesagrarministerium (BMEL) fördert die Anschaffung der Fluggeräte.

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NCIS 5 Bilder/www.pixabay.de
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Betroffen sind vor allem Rehkitze, da in ihren ersten Lebenswochen die erste Mähperiode des Grünlands ansteht. Anstatt zu fliehen, verharren Kitze reglos auf dem Boden, wenn ihnen Gefahr droht. Schätzungen zufolge werden jedes Jahr tausende Rehkitze bei der Mahd getötet. Die bisher gesammelten Erfahrungen bei der Kitzrettung zeigen, dass moderne, mit Wärmebildkamera ausgestattete Drohnen die mit Abstand effektivste Möglichkeit sind, Rehkitze zu orten und zu retten.

Derzeit werden Drohnen in Deutschland jedoch noch nicht flächendeckend eingesetzt, unter anderem, da sie in der Anschaffung relativ teuer sind. Um den Einsatz dieser Technik und dadurch den Tierschutz voranzutreiben, hat die Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, Julia Klöckner, nun eine Förderung in Höhe von insgesamt drei Millionen Euro auf den Weg gebracht. Der Start der Förderung soll, so das BMEL, voraussichtlich in der zweiten Märzhälfte erfolgen.

"Rehkitze werden von ihren Müttern häufig in den dichten Wiesen auf landwirtschaftlichen Flächen versteckt, weil sie im hohen Gras gut geschützt sind. Vielen der Jungtiere wird das aber leider jedes Jahr zum Verhängnis. Denn wenn das Gras für Futterzwecke gemäht wird, fliehen sie nicht und werden durch die Mähmaschine getötet – für den Landwirt sind sie mit bloßem Auge nicht zu erkennen", macht Klöckner deutlich.

Umso wichtiger sei es, dass die Felder vorher abgesucht werden – am effektivsten gelinge dies aus der Luft. Mit Hilfe von Drohnen, die mit Wärmebildkameras ausgestattet sind, könnten Rehkitze gefunden und gerettet werden. Dabei sei es laut Klöckner wichtig, dass die Tiere nicht in den direkten Kontakt mit einem Menschen kommen, damit sie den Geruch nicht annehmen und hinterher von den Muttertieren verstoßen werden. Mit der Millionen-Förderung solle ein Beitrag geleistet werden, die Technik in die Fläche zu bringen.

Wer und was gefördert wird:

  • Antragsberechtigt sind Jägervereinigungen auf Kreisebene oder andere eingetragene Vereine auf regionaler oder lokaler Ebene, zu deren satzungsgemäßen Aufgaben die Rettung von Wildtieren, vorrangig von Rehkitzen, gehört.
  • Die Förderquote wurde auf 60 Prozent der Investitionskosten und die maximale Förderhöhe auf 4000 Euro pro Drohne festgelegt.
  • Je Antragsteller werden maximal zwei Drohnen gefördert.
  • Die Förderung kann nach Veröffentlichung der Förderrichtlinie (voraussichtlich in der zweiten Märzhälfte) bei der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) beantragt werden.

Hintergrund:

Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) hat bereits in der Vergangenheit die Erforschung der Praxistauglichkeit geeigneter Wildrettersysteme, die mit Hilfe von Sensoren Rehkitze erkennen, gefördert.

So hat das Bundesministerium im Zeitraum von Mai 2012 bis Dezember 2015 mit einer Förderung von über zwei Millionen Euro das Verbundprojekt "Wildretter" unterstützt. Ziel des Projekts war die Verbesserung der arbeitsintensiven Vergrämungsmethoden durch technisches Gerät. Im Rahmen dieses Projektes sind Anwendungssysteme zur Wildtierrettung beim Mähen landwirtschaftlicher Flächen entwickelt worden. Mittlerweile haben verschiedene kommerzielle Anbieter Wildretter-Systeme im Programm.

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