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Frühjahrsmahd

Mähen ohne Tierschaden

Kurz bevor die Frühjahrsmahd beginnt, wird wieder dazu aufgerufen, Maßnahmen zur Rettung der Rehkitze zu ergreifen. Landwirte bekommen dabei Unterstützung von Rehkitzrettungsteam. Hierbei wird in den letzten Jahren verstärkt auf den Einsatz von Drohnen gesetzt. Auch angepasste Mähtechniken sichern das Überleben der Kitze.

von Redaktion erschienen am 23.04.2025
Bewirtschafter von Flächen sind verpflichtet Maßnahmen zu ergrei­fen um Wirbeltiere zu schützen. © Landratsamt Bodenseekreis
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Die nun anstehende Frühjahrsmahd fällt mit der Brut- und Setzzeit vieler Wildtiere zusammen. Doch die Taktik „Ducken und Tarnen" schützt den Nachwuchs in Wiesen und auf Äckern zwar vor Fuchs und Habicht, nicht aber vor Kreiselmäher oder Mähbalken. Nach dem Tierschutzgesetz sind Bewirtschafter von Flächen verpflichtet, Maßnahmen zu ergrei­fen, wenn mit Tod oder Verletzung von Wirbeltieren zu rechnen ist. Darauf machen Bundesarbeitsgemeinschaft der Jagdgenossenschaften und Eigenjagdbesitzer (BAGJE), Bundesverband Lohnunternehmen (BLU), Bundesverband der Maschinenringe (BMR), Deut­scher Bauernverband (DBV) und Deutscher Jagdverband (DJV) aufmerksam. 

Jagdverbände suchen mit Drohnen

Effektiver Wildtierschutz beginnt bereits vor dem Mähen, so die Organisationen. Entschei­dend ist dabei, die anstehenden Termine für den Grünschnitt - für Silage oder Biomasse­produktion – rechtzeitig dem jeweiligen Jagdpächter mitzuteilen und die Mähweise dem Tierverhalten anzupassen. Vor dem eigentlichen Mähtermin haben sich verschiedene Methoden bewährt, um Wildtiere zu schützen: Das Absuchen der Wiesen mit Jagdhunden oder das Anbringen von akustischen und visuellen Scheuchen wie Knistertüten oder Flatterbän­dern sowie akustische Vergrämung am Vorabend der Mahd sind dabei ein bewährtes und kostengünstiges Mittel. 

Bei der Ernte von Frischfutter oder Grassilage im zeitigen Frühjahr sind die Jungtiere alle­rdings noch ohne Fluchtreflex und bleiben trotz solcher Vergrämungsmaßnahmen häufig in ihren Verstecken liegen. Deshalb ist der Einsatz von Drohnen mit Wärmebildtechnik derzeit eine häufig eingesetzte Methode, um zu verhindern, dass Tiere verletzt oder getötet werden. Darüber hinaus ist diese Technik gut geeignet, Gelege von Bodenbrütern zu erkennen. Weitere Techniken finden zunehmend Eingang in die Praxis, beispielsweise an Schleppern und Mähwerken verbaute Infrarot-Sensortechnik mit Echtzeiterkennung, die ebenfalls ein Mittel der Wahl sein kann. 

Frühmahd von innen nach außen
Frühmahd von innen nach außen © DBV

Die Organisationen empfehlen generell, das Grünland möglichst von innen nach außen oder von einer Seite zur anderen zu mähen. Das ermöglicht Rehen, Feldhasen oder Fasanen während der Mahd in die anliegenden Feldraine zu flüchten, ohne dabei den Schutz des hohen Grases verlassen zu müssen.

Rücksicht in der Natur von Landratsamt Bodenseekreis

Es ist allgemein wichtig, dass der Mensch Rücksicht nimmt auf brütende Tiere und ihre Ruhe- sowie Lebensräume nicht stört. Bei Spaziergängen und Ausflügen in die Natur sollten ausschließlich offizielle, ausgeschilderte Wege genutzt und nicht verlassen werden. Auch Hunde sollten in dieser Zeit unbedingt an der Leine geführt werden, da sie leicht Jungtiere aufspüren können. Rehe, Feldhasen und bodenbrütende Vögel benötigen in dieser sensiblen Phase besonders viel Ruhe.

Allein aufgefundene Jungtiere dürfen keinesfalls angefasst oder mitgenommen werden. Der scheinbar verlassene Nachwuchs wurde von der Mutter meist gezielt versteckt – als Schutz vor Fressfeinden. Dank ihrer Tarnung und dem fehlenden Eigengeruch sind die Jungtiere gut geschützt und werden regelmäßig von den Muttertieren versorgt. Wird ein Jungtier jedoch von Menschen berührt, nimmt es deren Geruch an, was die Überlebenschancen deutlich verringert.

Bache mit Frischling.
Bache mit Frischling. © Landratsamt Bodenseekreis
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