Forschungsprojekt
Schilf-Glasflügelzikade überträgt Krankheiten auf Rüben
Die Schilf-Glasflügelzikade überträgt die neuartige, bakterielle Krankheit Syndrome Basse Richesse (SBR) auf Zuckerrüben. 2020 waren 20.000 ha befallen. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) fördert das Projekt „Penta-Resist“. Dort untersucht die Universität Göttingen gemeinsam mit dem Julius-Kühn-Institut (JKI) und der Gemeinschaft zur Förderung von Pflanzeninnovation e.V. die Biologie der Schilf-Glasflügelzikade. Drei Jahre lang wird das Projekt mit insgesamt rund 600.000 Euro gefördert, weitere 100.000 Euro werden durch Arbeiten der beteiligten Saatzuchtunternehmen beigesteuert.
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„Mit Hilfe von Verhaltensexperimenten, elektrophysiologischen Untersuchungen und chemisch-analytischen Methoden wollen wir herausfinden, anhand welcher Duftstoffe die Zikade ihre Wirtspflanze findet“, sagt Prof. Dr. Michael Rostás, Leiter der Abteilung Agrarentomologie der Universität Göttingen, „dadurch könnten mittelfristig Lockstofffallen entwickelt werden, die frühzeitig die einfliegenden Insekten erfassen“.
Interessanterweise handelt es sich bei der Schilf-Glasflügelzikade nicht, wie so häufig, um eine invasive exotische Art, sondern um ein einheimisches Insekt, das sogar auf der Roten Liste als „gefährdet“ eingestuft wurde. Warum die Insekten plötzlich in Massen als Schädlinge der Zuckerrübe auftreten, ist weiterhin ein Rätsel. Antworten darauf erhoffen sich die Wissenschaftler durch die genauere Untersuchung der Interaktionen zwischen Insekt, Bakterium und Pflanze.
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