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Forschung

LAZBW sucht nach zukunftsweisenden Lösungen für Betriebe

„Das Landwirtschaftliche Zentrum (LAZBW) ist ein wichtiger Innovator und Impulsgeber für den Transformationsprozess in der Landwirtschaft in Baden-Württemberg. Hier wird an praxisorientierten Lösungen gearbeitet, um die Versorgung mit hochwertigen Nahrungsmitteln sicherzustellen. Dazu gehört es auch, die Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe zu sichern, Biodiversität und Tierwohl zu verbessern und Ressourcen zu schonen“, sagte der Minister für Ernährung, Ländlicher Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk, am Mittwoch (13. Oktober), anlässlich seines Besuchs des LAZBW in Aulendorf (Landkreis Ravensburg).

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MLR
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Das LAZBW sei auf der Höhe der Zeit und bearbeite Fragen, die den landwirtschaftlichen Betrieben im Land helfen, ihre Aufgaben für die Gesellschaft wahrzunehmen. Neben Anpassungsstrategien an den Klimawandel gehe es unter anderem um den Aufbau digitaler Management- und Beratungshilfen sowie den Wissenstransfer mit Aus-, Fort- und Weiterbildung von Bäuerinnen und Bauern. „Die Themen die das LAZBW bearbeitet sind im Koalitionsvertrag der Landesregierung Baden-Württembergs fest verankert“, betonte der Minister.

Unbeschadet eines Brandereignisses vor gut drei Jahren und den anlaufenden Wiederaufbaumaßnahmen Mitte 2021 arbeiteten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des LAZBW trotz der infrastrukturell begrenzten Möglichkeiten mit Hochdruck an den aktuellen Fragestellungen.

So beispielsweise am Projekt ‚DigiMo – Digitaler Modellbetrieb mit Acker- und Futterbau, Milchviehhaltung und Milchverarbeitung‘ das sich als ‚Living Lab‘ mit einer Vielzahl bereits in der Praxis etablierter sowie innovativer Managementhilfen entlang der Wertschöpfungskette beschäftige. Die Herausforderung bestehe unter anderem darin, die Vielzahl an Daten und Datenquellen zu verknüpfen. Ziel sei es, der Betriebsleitung sowie deren Beschäftigten die gesammelten Informationen aus verschiedenen Informationssystemen schnell und aggregiert zur Verfügung zu stellen. Einzeltierdaten könnten so noch schneller generiert und Prozessketten besser abgebildet werden. „Die Digitalisierung unterstützt Tierhalter bei der Realisierung von mehr Tierwohl, wenn beispielsweise bereits kleinste Auffälligkeiten der Tiere erfasst und dem Tierhalter gemeldet werden. Diese können so schneller reagieren und die Gesundheit und das Wohl der Tiere in den Ställen sicherstellen“, sagte der Agrarminister.

Tierbezogene Indikatoren via App erfassen

Die Digitalisierung in der Landwirtschaft schreitet voran. Im Projekt ‚Pro-Q-BW: digitale Management- und Beratungshilfe zur Verbesserung der Tiergerechtheit in der Milchviehhaltung‘ wurde hierfür eine besondere App entwickelt. Diese könne tierbezogene Indikatoren erfassen, das Tierwohl im Stall bewerten sowie als Novum die Ursachen analysieren und darauf aufbauend Maßnahmenvorschläge und einen Maßnahmenplan erstellen. Die digitale Applikation richte sich sowohl an rinderhaltende Betriebe als auch Beratungskräfte in Baden-Württemberg und darüber hinaus. Die Anwendung ist seit Mitte des Jahres 2021 fertig und kann kostenfrei heruntergeladen werden. Weitere Informationen sind auf www.proq-bw.de zusammengestellt. Das Leuchtturmprojekt wird mit Mitteln der Digitalisierungsstrategie des Landes digital@bw im Programm ‚Landwirtschaft 4.0 nachhaltig.digital‘ gefördert.

Weniger Methan aus Milchviehställen

Im Themenbereich Klimawandel beschäftigt sich das LAZBW mit Anpassungsstrategien an den Klimawandel für wiederkäuerhaltende Betriebe und mit Maßnahmen zum Klimaschutz. Das Projekt ‚MethaKuh - Hemmung der Methanogenese im Vormagen der Milchkuh durch Futterzusätze und heimische Futtermittel‘ bewertet dabei verschiedene Fütterungsstrategien hinsichtlich des Methanemissions-Minderungspotentials. Die Methanemissionen könnten hierfür mittels eines Lasers gemessen werden. Neu sei zudem eine innovative Technik aus Übersee, welche die Ausatemluft der Kuh mittels Infrarotspektroskopie untersucht und so die Methankonzentration ermittelt. Zusätzlich zu den Untersuchungen in den Stallungen des LAZBW werden die Daten auch auf vier Praxisbetrieben in Oberschwaben erhoben. Damit sollen beispielsweise gesamtbetriebliche Treibhausgasbilanzen für Einzelbetriebe erstellt werden.

Zum Abschluss wurde am Standort Bettenreute das Projekts ‚Regenerative Landwirtschaft‘ vorgestellt. Hier werden Agrarumweltmaßnahmen im Praxismaßstab erprobt und bewertet. Darüber hinaus integriert der Ansatz verschiedene Forschungsfelder. Neben ackerbaulichen Fragestellungen gehe es zum Beispiel auch um die Auswirkungen auf das Niederwild.

„Ich begrüße es ausdrücklich, dass sich das Landwirtschaftliche Zentrum mit den drängendsten Themen auseinandersetzt, welche die Landwirtschaft aktuell herausfordern. Damit ist das LAZBW beispielhaft für Baden-Württemberg und entfaltet bundesweite Strahlkraft. Die Landwirtschaft befindet sich in einem tiefgehenden Transformationsprozess, bei dem wir unsere Bäuerinnen und Bauern nicht allein lassen. Der Wissenstransfer des LAZBW ist dafür elementar wichtig, um die gewonnenen Erkenntnisse ‚just in time‘ in die Praxis zu vermitteln“, würdigte Hauk die Arbeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Aulendorf.

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