Fonterra und Arla vom Milchskandal betroffen
Mehr als sechs Wochen nachdem der neuseeländische Milchriese Fonterra über die Kontaminierung von Milchpulver für Säuglingsnahrung bei seinem chinesischen Partnerunternehmen San Lu Bescheid wusste, ist der Konzern mit seinem Wissen an die Öffentlichkeit gegangen. Mittlerweile sind über 6000 Säuglinge erkrankt und mindestens vier Babys am Konsum von Milchpulver verstorben, das mit Melamin versetzt war - einer stickstoffhaltigen Industriechemikalie, die im Lebensmittel offenbar einen hohen Eiweißgehalt vortäuschen sollte.
- Veröffentlicht am
San Lu, ein Unternehmen, an dem Fonterra seit rund zweieinhalb Jahren einen Anteil von 43 Prozent hält, ist aber nicht der einzige Milchverarbeiter in dem Melamin-Skandal. Mehr als 20 Hersteller sind inzwischen betroffen, darunter auch Chinas größtes Molkereiunternehmen Mengniu, mit dem die skandinavische Mega-Genossenschaft Arla ein Joint Venture betreibt. Auch wenn bei der Milchpulverfabrik dieser chinesischen Gemeinschaftsfirma laut Arla bisher keine positiven Melamin-Proben gefunden wurden, wurde die Produktion doch gestoppt. In Betrieb gehen soll das Werk erst wieder, wenn auf Melamin getestet werden kann. Die Behörden gingen davon aus, dass die Chemikalie der Milch an den Sammelstellen zugesetzt worden sei, zu denen die Landwirte...