Lidl will mehr Frischfleisch aus Haltungsstufe 3 und 4
Mindestens 33 Prozent des Frischfleisch-Sortiments der Eigenmarke von Lidl sollte laut dem Lebensmittelunternehmen bis 2026 auf die Haltungsformstufen 3 und 4 umgestellt werden. Ein Ziel, das schon jetzt erreicht worden sei, wie das in Heilbronn ansässige Unternehmen nun mitteilt. Bis Ende des Jahres sollen bereits 40 Prozent des Frischfleischsortiments der Eigenmarke auf die höheren Haltungsformstufen umgestellt sein.
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Bis zum Jahr 2025 soll der Anteil des Frischfleisch-Sortiments mit mindestens der Haltungsformstufe 3 dann auf 50 Prozent ausgebaut worden sein. Analog zur Umstellung des Rindfrischfleisch-Sortiments auf höhere Haltungsformen, setze man hierbei auf ein flächendeckendes 5xD-Angebot. Bereits 2022 habe man hierzu in allen 3250 Filialen unter der Eigenmarke „Metzgerfrisch“ Wurstwaren sowie Frischfleisch von Schweinen, Rindern und Geflügel eingeführt, bei dem die Geburt, Aufzucht, Mast, Schlachtung und Verarbeitung in Deutschland erfolgt ist.
„Dieser bedeutende Schritt in der Weiterentwicklung unseres Sortiments zeigt: Tierwohl ist ein wichtiges Thema für unsere Kunden und für uns. Daher setzen wir es konsequent um. Wir sind zuversichtlich, dass der Anteil der Haltungsformstufen 3 und 4 bis 2030 für alle Tierarten auf 100 Prozent ausgebaut werden kann, wenn eine ausreichende Warenverfügbarkeit gewährleistet ist. Die Waren, die auf Haltungsformstufe 3 umgestellt werden, stammen weiterhin vollständig aus der heimischen Landwirtschaft. Allerdings muss auch die Politik die Vorrausetzungen für den Umbau der Tierhaltung und hin zu den höheren Haltungsformstufen schaffen“, sagt Christoph Graf, Geschäftsleiter Ware der Lidl Dienstleistung GmbH & Co. KG.
Aktionsplan Tiergesundheit für Masthähnchen
Im Bereich Tiergesundheit nehme man eigenen Angaben zufolge ebenfalls eine Vorreiterposition ein und habe mit seinen Partnern verpflichtende Anforderungen und Zusatzkriterien definiert, mit denen die Tiergesundheit bei den Masthähnchen verbessert werden soll. Die Kriterien leiteten sich aus den vier Themengebieten Antibiotikaeinsatz, Tiergesundheitsindex, Schulungen und Tiertransport ab.
Alle Lidl-Partnerbetriebe verpflichteten sich durch die Einhaltung der Kriterien künftig unter anderem dazu, ihren Antibiotikaeinsatz kontinuierlich zu reduzieren. Durch die Erhebung zusätzlicher Tiergesundheitsparameter könnten künftig schneller notwendige Maßnahmen zur Verbesserung der Tiergesundheit im Einzelbetrieb ergriffen und qualifiziertere Aussagen über die Aufzucht getroffen werden. Darüber hinaus nehmen Betriebe, die Grenzwerte für bestimmte Tiergesundheitsparameter oder im Antibiotikaeinsatz überschreiten, fortan an spezifischen Schulungen teil. Im Bereich von Tiertransporten verpflichteten sich die Partnerbetriebe ihre maximale Transportzeit im Vergleich zum gesetzlichen Maximum mindestens zu halbieren und Tiertransporte an warmen Tagen durch zusätzliche Maßnahmen schonender durchzuführen.
Man sei sich bewusst, dass eine Transformation von der Erzeugerebene bis ins Regal nur funktioniere, wenn eine ausreichende Planungssicherheit gegeben ist. Aus diesem Grund sollen verstärkt langfristige Verträge eingegangen werden, um eine Abnahmegarantie sicherzustellen. Darüber hinaus setze sich Lidl bei der Politik für eine umfassende gesetzliche Herkunftskennzeichnung ein und unterstütze die Arbeit der Zentralen Koordination Handel-Landwirtschaft (ZKHL) zur Einführung einer Herkunftskennzeichnung in Deutschland.
Eigenes Tierwohl-Label für heimische Produkte
Das Unternehmen will mit einem eigenen Tierwohl-Label für Eigenmarken der Haltungsstufe 3 sein Engagement für noch höhere Tierwohlstandards und heimische Waren verstärken. Ab sofort sollen Rindfrischfleischprodukte der Haltungsstufe 3 in allen 3250 Lidl-Filialen in Deutschland mit dem neuen Label „Faire Haltung - Zum Wohl der Tiere“ gekennzeichnet werden. Das von Lidl in Deutschland entwickelte Label zeige an, dass die Produkte unter Beachtung höchster Tierwohl- und Umweltstandards erzeugt worden seien. Dabei orientiere sich das Label an den Kriterien der Haltungsformstufe 3. Zudem stammten die mit dem Label ausgezeichneten Rindfleisch-Produkte zu 100 Prozent aus deutscher Landwirtschaft und gewährleisteten durch eine vertragliche Bindung der Partnerbetriebe eine finanzielle Kompensation des entstehenden Mehraufwands sowie eine verbesserte Planungssicherheit für die landwirtschaftlichen Betriebe.
In Zukunft werde das „Faire Haltung - Zum Wohl der Tiere“-Label tierartübergreifend alle Produkte der Haltungsformstufe 3 im Lidl-Sortiment kennzeichnen. Zudem erforderten alle mit dem Label gekennzeichneten Artikel ein bestandenes Audit nach den Kriterien der Initiative Tierwohl. Damit bekenne man sich auch in Zukunft zu dem erfolgreichen, in der Branche gemeinsam erarbeiteten Mehrwertprogramm.
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