Entsteht Glyphosat aus Waschmittel?
Eine neue Studie von Forschenden aus Tübingen geht der Vermutung nach, dass Glyphosat als Nebenprodukt aus den Bestandteilen von Waschmitteln entstehen könnte. In Deutschland sind die Rückstände im Wasser ganzjährig zu finden, in den USA waren sie nur nach der Glyphosatanwendung in der Landwirtschaft nachweisbar. Das legte für die Forschenden nahe, dass Glyphosat in deutschen Gewässern permanent von Haushalten und nicht nur von der Landwirtschaft in die Umgebung abgegeben wird. Daraufhin wurden Waschmittel näher untersucht. Forscher haben festgestellt, dass Tenside in Waschmitteln durch chemische Reaktionen mit Umwelt-Phosphorverbindungen zu Glyphosat umgewandelt werden könnten. Das könnte die Diskussion um Glyphosatrückstände in der Umgebung und die Beiträge dazu aus der Landwirtschaft neu entfachen.
Hoher Glyphosat-Spiegel im Wasser durch Waschmittel?
Diese Entdeckung wirft Fragen über die Ursprünge von Glyphosat auf, da bisherige Annahmen von direkter Anwendung als Pflanzenschutzmittel ausgingen. Es ist jedoch weitere Forschung nötig, um die genauen Quellen und Mechanismen der Glyphosatbildung aus Waschmitteln oder in der Kläranlage zu verstehen. Die Erkenntnisse könnten das Verständnis der Umweltauswirkungen von Glyphosat beeinflussen und verdeutlichen die komplexen Wechselwirkungen zwischen verschiedenen Chemikalien in der Umwelt. Sollten sich die Vermutungen aus der Studie bestätigen, müsste die Europäsiche Chemikalienagentur Stoffe in Waschmitteln neu beurteilen, um in Zukunft den Eintrag von Glyphosat in die Umwelt zu reduzieren.
Den gesamten Bericht zur noch nicht veröffentlichten Studie finden Sie hier.
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