Tag des offenen Hofes
Verbraucher willkommen heißen und reelle Einblicke in die Landwirtschaft geben: Das ist die Idee hinter dem Tag des offenen Hofes. In ganz Deutschland haben am vergangenen Wochenende Betriebe ihre Stalltore geöffnet und Besucher eingeladen, sich ein Bild von ihrer Arbeit zu machen. Auf dem Milchviehbetrieb der Familie Biermann in Kirchberg-Eichenau fand die landesweite Eröffnungsfeier statt.
von Kai Anna Braun erschienen am 12.06.2024Wie bestellt strahlte am Sonntag, dem 9. Juni, die Sonne am blauen Himmel. Gut, dass Familie Biermann ausreichend große Parkflächen bereitgestellt hatte. Denn zur landesweiten Eröffnung des Tages des offenen Hofes fanden Hunderte Gäste den Weg zum Milchviehbetrieb in Kirchberg-Eichenau. „Den Tag vorzubereiten, war viel Arbeit in den letzten Monaten, oft ging es bis in die Nacht hinein“, berichtete Betriebsleiterin Simone Biermann. „Deshalb sind wir froh, dass so viele den Weg nach Eichenau gefunden haben. Wir freuen uns auf ein tolles Fest und gute Gespräche.“
Die Feier wurde in Zusammenarbeit mit der Landjugend Crailsheim und der Landjugend Württemberg-Baden auf die Beine gestellt. Nach einem gemeinsamen Gottesdienst begrüßte Christian Leu, Vorsitzender der Landjugend Württemberg-Baden, die Gäste. Die Landwirtschaft spiele eine zentrale Rolle in der Gesellschaft, insbesondere für die Bereiche Ernährung, Kulturlandschaft und Arbeitsplätze. Deshalb finde er es wichtig, die Brücke zwischen Landwirtschaft und Stadt zu stärken. Der Tag des offenen Hofes sei eine wichtige Gelegenheit, Vorurteile abzubauen und zu zeigen, dass Landwirte verantwortungsbewusst und nachhaltig arbeiten. „Lasst uns gemeinsam die Landwirtschaft feiern“, sagte Leu.
Blick in die Zukunft
Bei einer kurzen Diskussionsrunde ging es um die Zukunft der Landwirtschaft und die Bedeutung von Veranstaltungen wie dem Tag des offenen Hofes. „Dieser Tag ist eine gute Gelegenheit, sich auszutauschen und die Landwirtschaft reell zu zeigen. Ich empfehle Landwirten und Landwirtinnen, so oft wie möglich in den offenen Dialog mit Verbrauchern zu gehen. Ob beim täglichen Geschäft, bei der Gartenarbeit oder im Vorbeigehen“, meinte Marie-Luise Linckh, Präsidentin des LandFrauenverbandes Württemberg-Baden. Laut Hans-Benno Wichert, dem Vizepräsidenten des Landesbauernverbandes, funktioniert Landwirtschaft ohne diese Art der Öffentlichkeitsarbeit nicht. „Das Thema Öffentlichkeitsarbeit sollte schon in der Ausbildungszeit angegangen werden. Schüler und Auszubildende sollten, zum Beispiel in speziellen Schulungen, frühzeitig lernen, wie man diese Arbeit gut machen kann. Jeder, der mit Landwirtschaft zu tun hat, muss wissen, wie wichtig es ist, zu zeigen, wie sie arbeiten und dass sie es verantwortungsbewusst tun“, erklärte Wichert.
Als positives Beispiel für gelungene Öffentlichkeitsarbeit verwies Martin Boschet, Geschäftsführer der Hohenloher Molkerei, auf die Arbeit der Familie Biermann. „Dieser Milchviehbetrieb hier zeigt: Landwirtschaft ist innovativ! Moderne Ställe, Außenklimareize, Solar- und Bioenergie, so sieht die Landwirtschaft aus, das sollten wir den Verbrauchern zeigen“, betonte Boschet. Auch die Staatssekretärin im Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Sabine Kurtz blickt positiv gestimmt in die Zukunft. Die Jugend sei so wichtig für die Zukunft der Landwirtschaft und sie erlebe täglich großen Einsatz von jungen Leuten. „Die Jugend trägt dazu bei, dass Dörfer lebenswert bleiben. Dafür sorgen Feste zur Begegnung, gesellschaftlicher Zusammenhalt und viel Engagement“, sagte sie.
Feierlich wurde anschließend ein aus Stroh gebundenes Band zerschnitten und der Tag eröffnet. Den gesamten Tag über gab es für jeden Gast passendes Programm. Kinder hatten Spaß in der Malecke, am Kicker oder in der Strohburg. Die Besucher erkundeten den Hof auf eigene Faust oder nahmen an Hofführungen teil und schauten sich die einzelnen Teile des Betriebs an und wie die Tiere gehalten werden.
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