Blattflecken im Blick behalten

Die feuchten und warmen Bedingungen in diesem Sommer haben nicht nur zu sehr schönen Rübenbeständen geführt, sondern begünstigen leider auch Cercospora-Infektionen. Neben der Witterung hat auch die Anbaudichte auf Gemarkungsebene einen sehr großen Einfluss auf den Infektionsdruck. Wo viele Rüben stehen (zum Beispiel Kraichgau, Heilbronner Land, Strohgäu) kann bereits eine zweite Behandlung notwendig sein. Die Wirkungsdauer der Fungizide darf nicht überschätzt werden. Sofern die erste Behandlung mit dem Wirkstoff Prothioconazol erfolgte, kann mit einem circa dreiwöchigen Schutz gerechnet werden. Dann lässt die Wirkung nach, und je nach Infektionsgeschehen sollte eine zweite Behandlung durchgeführt werden, um eine Lücke im Fungizidschutz zu vermeiden.

Um den Wirkstoff Prothioconazol zu schützen, sollte bei der zweiten Behandlung ein Wirkstoffwechsel erfolgen und ein Mittel ohne Prothioconazol eingesetzt werden. Für die zweite Behandlung wird eine Kombination aus Diadem (Mefentrifluconazol, Fluxapyroxad) und einem Kupfer-Präparat (Multisite-Fungizid) empfohlen. Bei Diadem ist mit einem Fungizidschutz von etwa zwei bis maximal drei Wochen zu rechnen.

Je nach weiterer Kulturentwicklung und Infektionslage kann daher Mitte bis Ende August in Gebieten mit intensivem Rübenanbau noch eine dritte Fungizid-Behandlung notwendig werden. Hier sollte dann gegebenenfalls wieder der Wirkstoff Prothioconazol eingesetzt werden.